Insgesamt positiver Kulturwandel in der katholischen Kirche

Österreichs Bischöfe: Unser Synodenbericht ist kein Forderungskatalog

Veröffentlicht am 12.06.2024 um 12:49 Uhr – Lesedauer: 

Mariazell ‐ Stellung der Frau, missionarische Ausrichtung und mehr innerkirchliche Partizipation: Das waren die Kernpunkte des jüngst an den Vatikan gesandten Österreich-Berichts zur Weltsynode. Die Bischöfe bezogen nun noch einmal Stellung dazu.

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insgesamt einen positiven Kulturwandel. Auslöser sei der von Papst Franziskus initiierte weltweite synodale Prozess, heißt es in einer Presseerklärung (Mittwoch) im Anschluss an ihre Sommervollversammlung in Mariazell. Es entstehe eine "Kultur des offenen Sprechens" und Hörens aufeinander. Unterschiedliche Positionen würden damit leichter lebbar. Die Bischöfe wünschen sich, dass diese Haltung auch auf die Gesellschaft ausstrahlt.

Mit Blick auf die abschließende weltweite Synodenvollversammlung im Oktober im Vatikan erklärten die Bischöfe, der jüngst nach Rom gesandte Österreich-Bericht sei "kein Forderungskatalog" der Bischofskonferenz, sondern biete eine komprimierte Zusammenfassung vertiefender Gespräche, die in Österreich in den vergangenen Monaten stattfanden. Als prioritär seien dabei 3 von insgesamt 14 genannten Themenfeldern qualifiziert worden: die Stellung der Frau in der Kirche, eine missionarische Ausrichtung von Kirche und mehr innerkirchliche Partizipation.

Vertrauen in Demokratie stärken

Der bei den EU-Wahlen beobachtbare "spürbare Rückgang an der Wahlbeteiligung" in Österreich ist nach Ansicht der Bischöfe beunruhigend und sollte ein Weckruf für alle politisch Verantwortlichen sein. Demokraten dürften sich damit nicht abfinden, hieß es. Die Bischofskonferenz appelliert an alle politischen Kräfte, das Vertrauen in die demokratische Grundordnung zu stärken. Demokratie brauche die Beteiligung aller.

Nicht wählen zu gehen, kann laut den Bischöfen "Ausdruck von Protest, aber auch von Misstrauen oder Verdrossenheit gegenüber der Politik sein". Eine Nagelprobe für das Vertrauen in die demokratische Grundordnung seien Wahlauseinandersetzungen. Mit Blick auf die Parlamentswahlen zum Nationalrat Ende September appelliert der Episkopat an alle Parteien, einen respektvollen Umgang und faktenbasierte Diskussionen zu führen sowie Populismus zu vermeiden. Es gehe darum, Brücken zu bauen, statt Gräben zu vertiefen. (tmg/KNA)