"Ein Interview ist nicht das Lehramt der Kirche"

Ordensfrau: Letztes Papst-Wort zu Frauendiakonat noch nicht gesprochen

Veröffentlicht am 26.06.2024 um 11:24 Uhr – Lesedauer: 

Rom ‐ Die jüngsten Äußerungen des Papstes zum Diakonat der Frau haben in der Kirche für Aufregung und Verwirrung gesorgt. Dazu äußert sich nun die Vizepräsidentin der Amazonas-Kirchenkonferenz CEAMA – und erklärt, warum die Frage nicht vom Tisch ist.

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Beim Diakonat der Frau ist noch nicht das letzte Wort gesprochen. Das meint die Ordensfrau und Vizepräsidentin der Amazonas-Kirchenkonferenz (CEAMA) Laura Vicuña Pereira Manso. Zwar hätten die jüngsten Äußerungen von Papst Franziskus für Verwirrung gesorgt, doch "ein Interview ist nicht das Lehramt der Kirche", sagte die Franziskanerin dem katholischen Portal "National Catholic Reporter" am Dienstag.   

Ihre Äußerungen zur Weihe von Frauen zu Diakoninnen kommen nur wenige Wochen nach einem Interview des Papstes mit dem US-Fernsehsender CBS News. Papst Franziskus hatte sich darin gegen die Weihe von Frauen zu Diakoninnen ausgesprochen und damit weltweit für Aufregung in der katholischen Kirche gesorgt. Pereira Manso betonte jedoch, dass man sich von solchen Unklarheiten nicht entmutigen lassen dürfe. Der Papst, so die Ordensfrau, habe bereits bei einem Treffen mit Vertretern der Amazonas-Kirchenkonferenz vor einem Jahr explizit über das Frauendiakonat gesprochen und betont, dass es "kein Zurück mehr gibt von den Veränderungen, die im Gange sind".  

Notwendige Veränderungen

Bevor allerdings viele spezifische Lehrfragen behandelt werden könnten, müsse sich jedoch die Art und Weise ändern, wie Kirche ist, sagte sie. Das schließe Papst, Laien und Kleriker ein. Denn Veränderungen würden jene stören, die "an ihren Privilegien festhalten und keine Kirche sein wollen, die Volk Gottes und Zeichen des Himmelreiches ist", so Pereira Manso. Sie sei sich auch bewusst, dass in der laufenden zweiten Phase der Weltsynode "nicht alle notwendigen Fragen der Erneuerung" gelöst werden könnten. "Aber sie wird uns und allen die Möglichkeit geben, den Dialog fortzusetzen", sagte sie abschließend. 

Die Amazonas-Kirchenkonferenz CEAMA wurde im Anschluss an die Amazonas-Synode im Juni 2020 gegründet und von Papst Franziskus approbiert. Dort wurde die Gründung eines bischöflichen Gremiums zur Förderung der Synodalität in Amazonien vorgeschlagen. Das CEAMA-Präsidium setzt sich aus der Präsidentschaft, zwei Vizepräsidenten, einem Vertreter der Amazonasbischöfe und einem Exekutivausschuss zusammen. (mtr)