Diözesanadministrator informiert betroffene Mitarbeitende

Diözese Rottenburg-Stuttgart gibt Tagungshaus auf

Veröffentlicht am 01.08.2024 um 11:16 Uhr – Lesedauer: 

Weingarten/Rottenburg ‐ Vor allem 13 Mitarbeiter werden von der Entscheidung der Diözese Rottenburg-Stuttgart hart getroffen: Das Bistum stellt den Betrieb des Tagungshauses in Weingarten aus finanziellen Gründen ein – schon bald.

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Das Bistum Rottenburg-Stuttgart gibt das Tagungshaus seiner diözesanen Akademie am Standort Weingarten in Oberschwaben zum Jahresende auf. Über diese Entscheidung hat Diözesanadministrator Clemens Stroppel die betroffenen 13 Mitarbeitenden auf einer Belegschaftsversammlung in Weingarten informiert, wie das Bistum am Mittwoch in Rottenburg am Neckar mitteilte.

"Eine externe Machbarkeitsprüfung hat uns schon vor drei Jahren empfohlen, für mehrtägige Veranstaltungen auf Hohenheim oder andere kirchliche Tagungshäuser in der Region zurückzugreifen", erläuterte Stroppel, der das Bistum seit dem Ausscheiden von Bischof Gebhard Fürst im Dezember 2023 übergangsweise leitet.

"Das Tagungshaus Weingarten schließt", erläuterte ein Bistumssprecher auf Anfrage der Katholischen-Nachrichten-Agentur (KNA). Die inhaltlichen Projekte der Akademie im Klosterkomplex Weingarten in den Bereichen Bildung, Kultur und Spiritualität sollen jedoch "weiterhin sichtbar und wirksam erhalten bleiben". Von dem Diözesan-Beschluss sei lediglich der Bereich Übernachtung und Verpflegung betroffen. Dieser Bereich habe sich schon in den vergangenen Jahren besonders nach der Pandemie wirtschaftlich "in eine Richtung entwickelt, die die Konzentration auf ein Tagungshaus am Standort Stuttgart-Hohenheim nahelegte", so das Bistum.

Gebäudenutzungen generell auf Prüfstand

Der auf das Mittelalter zurückgehende Teil der Klosteranlage in Weingarten war lange Heimat für eine Gemeinschaft des Benediktinerordens. Sie verließen Weingarten 2010. Nach der zwischenzeitlichen Nutzung als Unterkunft für Geflüchtete steht der Gebäudeteil "bis auf einige Büros des Dekanats Allgäu-Oberschwaben und der Diözese, ein Cafe und den Bereich der Kirchengemeinde St. Martin leer", hieß es weiter.

Stroppel wolle nun mit dem Land als Vermieter darüber sprechen, "ob nicht der historische Kreuzgang und die angrenzenden Räume für Tages- und Abendveranstaltungen der Akademie und anderer kirchlicher und nichtkirchlicher Anbieter in Betracht kämen". Derzeit stehen laut Bistum auch andere Gebäudenutzungen in der katholischen Kirche in Württemberg auf dem Prüfstand. Mit dem Projekt "Räume für eine Kirche der Zukunft" sollen die beheizten Gebäudeflächen der Kirchengemeinden um 30 Prozent reduziert werden. (KNA)