Hilfe in schwierigen Zeiten: Das muss Kirche leisten
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Es hört nicht auf. Die Welt will sich nicht beruhigen, die kriegerischen und terroristischen Angriffe auf Unschuldige lassen uns verzweifeln, die Brutalität und Härte der Auseinandersetzungen uns erschauern. Der Nahe Osten, von vielen Katholiken in Teilen auch mit dem Heiligen Land verbunden, steht in Flammen. Wieder einmal, jetzt mehr denn je.
Und es erschallt sogleich wieder der alte Ruf: "Wo ist denn die katholische Kirche bei all dem Elend? Wo ist denn Eure Solidarität, wo ist denn Eure praktische Hilfe? Doch wieder nichts als wohlfeile Friedensaufrufe!"
Was kann, was muss Kirche jetzt leisten? Ist sie da und niemand sieht es? Offenbar. Denn es gibt sie, die praktische Hilfe. In einem diplomatischen Husarenritt ohnegleichen ist es dem Patriarchen von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, gelungen, Hilfsmittellieferungen in den Norden des Gazastreifens zu organisieren. Es war ein Drahtseilakt, die beteiligten Parteien dafür zu gewinnen. Zu viel Mißtrauen, zu viel Eigeninteressen, zu viel Gleichgültigkeit den betroffenen Palästinensern gegenüber auf beiden Seiten. Dem katholischen Patriarchen gelang es jetzt dennoch mit Hilfe des Malteserordens und dessen internationalem Hilfswerk Malteser International, Hilfsgüter – bestehend aus Hygieneartikeln und nicht verderblichen Lebensmitteln – zur Verteilung an Partnergemeinde im Norden Gazas zu übergeben. Insgesamt 1.000 Familien (ca. 5.000 Menschen) werden mit der Hilfe erreicht.
Ein Tropfen auf tausend heiße Steine, ja, aber eben auch ein Tropfen "Caritas", ein Tropfen Liebe in einem Ozean von Hass und Gewalt, ein Tropfen, der zeigt, dass die "Liebestätigkeit nie überflüssig wird, (dass) es (…) nie eine Situation geben (wird), in der man der praktischen Nächstenliebe jedes einzelnen Christen nicht bedürfte" (Enzyklika "Deus caritas est"). Das muss Kirche leisten und das leistet Kirche gerade. Sprechen wir auch und gerade darüber.
Der Autor
Albrecht von Croy ist Mitherausgeber von "theo – das katholische Magazin" und Mitglied des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK).
Hinweis
Der Standpunkt spiegelt ausschließlich die Meinung der jeweiligen Autorin bzw. des Autors wider.