Bekannt durch Frauenweihe-Appell an Papst: US-Ordensfrau verstorben
Die für ihren öffentlichen Appell an Papst Johannes Paul II. zur Ermöglichung der Priesterweihe für Frauen bekannte Ordensfrau Theresa Kane ist im Alter von 87 Jahren verstorben. Dies meldete die Ordensgemeinschaft der Schwestern der Barmherzigkeit, der sie bis zu ihrem Tod angehörte, in einer Pressemitteilung am Donnerstag.
Als Präsidentin der Dachorganisation der Ordensoberinnen (LCWR) hatte sie 1979 Papst Johannes Paul II. bei dessen ersten Besuch in den USA als Kirchenoberhaupt in der Basilika des Nationalheiligtums der Unbefleckten Empfängnis in Washington begrüßt. In ihrer Ansprache forderte sie den Pontifex auf, die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, alle kirchlichen Ämter für Frauen zu öffnen. Kanes Appell fand in der Öffentlichkeit große Beachtung. "Sie sprach offen über den Wunsch der Frauen nach voller Teilhabe in der katholischen Kirche", heißt es in der Mitteilung des Ordens. "So offen und mutig Theresa auch war, sie sprach nicht aus einer Position der Verurteilung oder Schuldzuweisung, sondern aus einer Position der Liebe, des Respekts, der Demut und der Teilhabe. Dafür haben sie viele zutiefst bewundert."
Kane schloss sich 1955 den Barmherzigen Schwestern an und setzte sich primär für die Rechte von Frauen ein. Sie widmete ihr Leben auch den Rechten der Armen und der Friedensarbeit. Nach Jahren an der Spitze der Ordensgemeinschaft wurde sie 1978 zur Präsidentin der LCWR gewählt, die rund 80 Prozent der römisch-katholischen Ordensfrauen in den USA vertritt. (mtr)