Vorfall in katholischer Kirche in Waren (Müritz)

Mann stört Sonntagsgottesdienst – Pfarrer ruft Polizei zu Hilfe

Veröffentlicht am 27.08.2024 um 13:19 Uhr – Lesedauer: 

Waren (Müritz) ‐ Beunruhigender Vorfall bei einem Gottesdienst in Waren (Müritz): Dort hat am Sonntag ein Mann durch aggressive Zwischenrufe so stark gestört, dass der Pfarrer noch während der Messe die Polizei rufen musste. Damit war der Fall aber nicht erledigt.

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Ein mutmaßlich geistig verwirrter Mann hat am Sonntagvormittag für einen Polizeieinsatz in der katholischen Kirche Heilig Kreuz in Waren (Müritz) gesorgt. Wie die Polizeiinspektion Neubrandenburg am Montagnachmittag berichtete, habe der Mann – ein 34-jähriger Pole – den Gottesdienst in der Kirche "durch aggressive Zwischenrufe enorm gestört". Daraufhin habe der Pfarrer den Gottesdienst unterbrochen und die Polizei verständigt; zudem habe der Störer ein Hausverbot erhalten, dem er jedoch nicht nachgekommen sei. Die herbeigerufenen Polizisten hätten dem Mann dann einen Platzverweis erteilt und diesen auch durchgesetzt. "Während der polizeilichen Maßnahme beleidigte der Beschuldigte den Pastor mehrfach als Kriminellen und Satanisten in englischer Sprache", so die Polizei weiter. Die Beamten vor Ort hätten schließlich eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch und Beleidigung aufgenommen.

Laut der Tageszeitung "Nordkurier" ist der Mann bereits in der Vergangenheit durch Störungen von Gottesdiensten in der Region aufgefallen. Auch der am Sonntag beteiligte Pfarrer habe schon einmal eine Konfrontation mit dem Mann gehabt. Laut der Zeitung sorgte der jetzige Zwischenfall so kurz nach dem Terroranschlag in Solingen "für große Unruhe unter den rund 100 Gottesdienstbesuchern". Viele Gläubige seien nach der Messe "sehr beunruhigt und mit fragenden Blicken" nach Hause gegangen. "Es war sehr gut, dass die Polizei so schnell da war", sagte der zuständige Gemeindepfarrer Martin Walz dem "Nordkurier". Er könne sich vorstellen, dass viele Menschen in Waren nun sehr verunsichert seien. "Gottesdienste sind immer offene Veranstaltungen", so Walz. Insofern gebe es natürlich keinen hundertprozentigen Schutz vor Gewalttätern. (stz)