Genn: Lage im Bistum längst nicht so schwarz, wie sie beschrieben wird
Der Münsteraner Bischof Felix Genn hat sich optimistisch über die laufenden Veränderungsprozesse in seinem Bistum und die Zukunft der Diözese geäußert. "Ich erlebe an vielen Stellen Lust auf und Freude an Veränderung. Ich möchte nicht übertreiben und will daher nicht von einer 'Aufbruchstimmung' sprechen, aber ich erfahre die Situation der katholischen Kirche in unserem Bistum längst nicht so schwarz, wie sie oft beschrieben wird", schreibt Genn in einem Brief an die pastoralen Mitarbeiter der Diözese, über den die Pressestelle des Bistums am Donnerstag informierte. Er sehe, so Genn weiter, gute Chancen für eine Erneuerung, "nicht nur strukturell, sondern auch pastoral und geistlich".
Genn: Epochenwandel und Paradigmenwechsel in unserer Kirche
Anlass für den Brief war nach Angaben des Bistums die Entscheidung Genns über die künftige Leitung der neuen Pastoralen Räume in der Diözese, zu denen sich seit Beginn dieses Jahres die weiterhin eigenständigen Pfarreien zusammengeschlossen hatten. Demnach übernehmen Haupt- und Ehrenamtliche in Zukunft gemeinsam die Leitungsverantwortung in den Pastoralen Räumen. Die Teams sollen laut Diözese aus Priestern, Pastoralreferentinnen und -referenten sowie Frauen und Männern bestehen, die sich ehrenamtlich vor Ort engagieren. "Diese Entscheidung hat für mich etwas von einem Epochenwandel und Paradigmenwechsel in unserer Kirche von Münster", so Genn.
Nach den Worten des Bischofs wird damit genau das angegangen, "was zu Recht immer wieder im Sinne einer Erneuerung der Kirche gefordert wurde und wird: Wir teilen Verantwortung und Macht. Wir nehmen Begabungen und Charismen von Menschen wahr und ernst. Frauen erhalten in unserer Kirche mehr Führungs- und Leitungsverantwortung". Ziel aller Veränderungsprozesse müsse es sein, die Frohe Botschaft unter den sich verändernden Rahmenbedingungen weiter gut verkünden zu können. Die künftigen Leitungsteams der Pastoralen Räume, die Anfang Januar 2026 beauftragt würden, übernähmen dabei eine besondere Verantwortung.
Leitungsteams sollen pastorale Kirchenentwicklung fördern
Konkret sollen die Leistungsteams aus einem leitenden Pfarrer, einer Pastoralreferentin oder einem Pastoralreferenten, zwei Ehrenamtlichen und einer Verwaltungsleitung bestehen. Abgesehen von den Verwaltungsleitungen, die nach 2026 sukzessive in den Pastoralen Räumen eingeführt würden, würden die Teams von der Bistumsleitung für einen Zeitraum von vier – im Offizialatsbezirk Oldenburg von fünf – Jahren ernannt und könnten nach Ablauf ihrer Amtszeit erneut gewählt werden.
Die Leitungsteams sollen nach Angaben des Bistums die Aufgaben in den Pastoralen Räumen koordinieren, die Klärungs- und Entscheidungsprozesse innerhalb der Pastoralen Räume steuern und diese nach innen und außen kommunizieren. "Wie in den Pfarreien gilt auch in den Pastoralen Räumen die Grundhaltung der gemeinsam getragenen Verantwortung von Ehrenamtlichen und Hauptberuflichen", so Genn. Die Teams sollten die pastorale Kirchenentwicklung im Pastoralen Raum fördern. Dabei sei die Option für eine dienende Kirche, wie sie im Pastoralplan für das Bistum festgeschrieben stehe, besonders wichtig, fügte der Bischof hinzu. (stz)