"Fest davon überzeugt, dass die kontinentalen Ebenen gestärkt werden müssen"

Synoden nur im Vatikan? Theologe Söding für Dezentralisierung

Veröffentlicht am 14.10.2024 um 16:24 Uhr – Lesedauer: 

Köln ‐ Warum keine Synode in Melbourne oder in Quito, fragt Synodenberater Thomas Söding am Rande der Weltsynode in Rom. Mit Blick auf deren Abschlussdokument könnte es eine solche Entscheidung geben, mutmaßt der Theologe.

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Der Weltsynoden-Berater Thomas Söding hat vorgeschlagen, Synoden zukünftig auch außerhalb Roms zu veranstalten. "Ich bin persönlich auch fest davon überzeugt, dass die kontinentalen Ebenen gestärkt werden müssen, und zwar dezentral. Die bisherigen Kontinentalsynoden waren alle in Rom. Warum sind die nicht in Melbourne oder in Quito oder wo immer man jetzt gerade zusammen ist?", sagte Söding dem kirchlichen Kölner Internetportal "domradio.de" (Montag).

Weiter sagte Söding, dass die Weltkirche ein "klares Zeichen" brauche und Bischofssynoden zukünftig nicht mehr nur mit Bischöfen besetzt werden könnten. Bei der derzeit im Vatikan tagenden Weltsynode ist erstmals eine größere Zahl an Laien und Priestern stimmberechtigt Teil des Gremiums, darunter auch Frauen. In der Vergangenheit setzten sich die Synoden fast ausschließlich aus Bischöfen zusammen.

Zudem schlug Söding Partizipationsorgane auf nationaler Ebene und in Diözesen und Pfarreien vor. Er könne sich vorstellen, dass die Weltsynode etwas in diese Richtung beschließe. "Welchen Konkretisierungsgrad diese Veränderungsvorschläge haben, das werden wir sehen", sagte Söding. (KNA)