Er stehe in voller Gemeinschaft mit Papst und Bischöfen

Afrikanischer Bischof betont Lehramt beim Frauendiakonat

Veröffentlicht am 15.10.2024 um 11:25 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Die Frage des Frauendiakonats werde derzeit sorgfältig und ernsthaft geprüft, sagt Bischof Edouard Sinayobye aus Ruanda. Allerdings nur unter Berücksichtigung des kirchlichen Lehramts.

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Der Bischof von Cyangugu im ostafrikanischen Ruanda, Edouard Sinayobye, betonte das kirchliche Lehramt in der Frage des Diakonats der Frau. Zwar werde die Frage der Diakoninnen ernsthaft und sorgfältig geprüft, allerdings unter Berücksichtigung des Lehramtes, das "ein ganzes Erbe an Lehren" biete, das die Frage bereichere und kläre, sagte der Oberhirte bei einer Pressekonferenz im Rahmen der Weltsynode am Montag im Vatikan.

In diesem Zusammenhang erklärte Sinayobye, dass es in Afrika keinen ständigen Diakonat gebe, sondern nur den Diakonat als Vorstufe zum Priesteramt. Als Bischof stehe er in "voller Gemeinschaft mit den anderen Bischöfen und vor allem mit dem Heiligen Vater", weshalb eigene Gefühle und Befindlichkeiten nicht im Vordergrund stehen dürften. Und, so Sinayobye weiter: "Wir befinden uns wirklich in dieser Dynamik der Gemeinschaft mit der ganzen Kirche".

Vatikan nimmt Kritik ernst 

Mit Blick auf die Frage zur möglichen Weihe von Diakoninnen bei der Weltsynode hatte der vatikanische Glaubenspräfekt, Kardinal Víctor Manuel Fernández, in den vergangenen Wochen für Kritik gesorgt. Zum Auftakt der Synodenversammlung kündigte er Anfang Oktober ein lehramtliches Dokument zur Rolle der Frau an und erklärte, sein Dikasterium glaube derzeit nicht an eine positive Entscheidung zum Frauendiakonat. Die Frage werde Gegenstand einer Studie sein, die dem Papst zur Prüfung und Genehmigung vorgelegt werde. Bereits im Vorfeld der zweiten Sitzungsperiode der Weltsynode war das Thema Frauenweihe aus den Beratungen ausgeklammert und an eine Studiengruppe verwiesen worden, die von Fernández geleitet wird.  

Nach der Kritik der Synodalen an dem Statement des Glaubenspräfekten wurde eine Aussprache der Synodalen zu den Themen der zehn Studiengruppen für den kommenden Freitag anberaumt. Fernández bat die Teilnehmenden der Weltsynode kürzlich außerdem um ihre Beiträge zum Frauendiakonat. So würden bei der Synodenversammlung am 18. Oktober "zwei Theologen zur Verfügung stehen, um schriftliche und mündliche Vorschläge zu diesem Thema entgegenzunehmen", hieß es. (mtr) 

Hinweis

Die Meldung beruhte auf einer fehlerhaften Wiedergabe des Bischofs bei Vatican News und wurde nun korrigiert.