Unter anderem wegen des erheblichen Priestermangels

Bischof Overbeck verteidigt Frauenpredigt im Bistum Essen

Veröffentlicht am 22.10.2024 um 15:41 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Die Rolle der Frauen in der Kirche ist bei der Weltsynode in Rom umstritten. Bischof Franz-Josef Overbeck sprach nun das Thema Frauenpredigt an. Und warb um Verständnis für ein verändertes Verhalten in einer veränderten Kultur.

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Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck hat sich am Rande der Weltsynode im Vatikan für die Frauenpredigt stark gemacht. Bei einem Pressebriefing am Dienstag sagte er: "Wir müssen weiter über die Rolle der Frau in der Kirche nachdenken und wir müssen Frauen auch zur Predigt zulassen."

Auf Nachfrage erklärte er, dass in seinem Bistum wegen des erheblichen Priestermangels schon heute Frauen die Predigt hielten und Gottesdienste leiteten, und das nicht nur für Kindergruppen. Auch in Gemeinden, wo ausländische Priester ohne ausreichende deutsche Sprachkenntnisse als Pfarrer eingesetzt würden, predigten mitunter Frauen.

"Noch keine Antwort auf Priestermangel"

Overbeck führte weiter aus, die katholische Kirche in Deutschland habe noch keine umfassende Antwort auf den gravierenden Priestermangel gefunden. Sie müsse ihre Rolle und ihre Struktur neu definieren in einer Gesellschaft, die mehrheitlich gottfern lebe und denke.

Zum Umgang der Kirche mit Angehörigen sexueller Minderheiten sagte Overbeck, in diesem Bereich habe sich in den vergangenen 50 Jahren sehr viel verändert. Auch die Kirche habe seit 20 oder 30 Jahren begonnen, sich damit auseinanderzusetzen. Vieles habe sich dabei für sie geändert. Entscheidend sei auch auf dem Gebiet der Sexualmoral der Grundsatz, dass nicht die Kirche die Menschen rette, sondern Gott. (KNA)