Jedoch seien davor einige Fragen zu klären

Kardinal Ambongo: Afrika offen für Diakonat der Frau

Veröffentlicht am 23.10.2024 um 11:48 Uhr – Lesedauer: 

Rom ‐ Der Streit um Segen für homosexuelle Paare hat gezeigt: An der afrikanischen Kirche kommt auch der Papst nicht vorbei. Bei der Diakoninnen-Frage zeigt deren Wortführer nun Offenheit.

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Kardinal Fridolin Ambongo Besungu kündigte an, dass sich die afrikanische Kirche der Öffnung des Diakonats für Frauen nicht verschließen würde. Er begrüßt, dass Papst Franziskus die Frage nach dem Diakonat der Frau weiter untersuchen lässt, sagte der Präsident der Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar (SECAM) am Dienstag in Rom am Rande der Weltsynode. Jedoch seien davor einige Fragen zu klären, so der Kardinal.

Ambongo betonte, dass das Diakonat der Frau in der frühen Kirche ein Dienstamt und kein Weiheamt war. Am Anfang sei das Diakonat der Frau ein Dienst an der Gemeinschaft gewesen, der nichts mit dem Priestertum zu tun gehabt hätte. Im Laufe der Zeit habe sich das Wesen des Diakonats jedoch verändert und sei zur ersten Stufe des Priestertums geworden. Daher gelte es, die beiden Diakonate zu unterscheiden.

Wortführer der Kirche in Afrika

Die Frage nach der Rolle und Ämtern für Frauen spielte bei den Beratungen der Weltsynode immer wieder eine Rolle. Sie tagt noch bis kommenden Samstag im Vatikan. Dann soll die Versammlung nach fast vier Wochen Beratungen über ein Abschlusspapier mit Vorschlägen für den Papst abstimmen.

Ambongo gilt als die wichtigste Stimme der katholischen Kirche in Afrika. Der Erzbischof von Kinshasa (Demokratische Republik Kongo) gehörte weltweit zu den Wortführern unter den Kritikern der Erklärung des Vatikans zum Segen für gleichgeschlechtliche Paare. Bei der Weltsynode vertritt er den Kontinent in der Kommission für die Ausarbeitung des Abschlussdokuments. (KNA)