Gemeinsame Erklärung der teilnehmenden Bischöfe aus Deutschland

Deutsche Bischöfe: Viele Türen am Ende der Weltsynode offen

Veröffentlicht am 27.10.2024 um 11:04 Uhr – Lesedauer: 

Bonn ‐ Fünf Bischöfe aus Deutschland haben an der jetzt beendeten Weltsynode mit dem Papst teilgenommen. Die Oberhirten sind sich einig: Die Dynamik der Synodalität wird die katholische Kirche weiter verändern.

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Die an der Weltsynode im Vatikan beteiligten deutschen Bischöfe sehen nach dem Ende der Versammlung mit Papst Franziskus ein starkes Zeichen für mehr Mitbestimmung und einen neuen Umgang in der katholischen Kirche. "Viele Türen sind am Ende dieser Synode offen. Offene Türen laden ein, hindurchzugehen. So hat die Dynamik der Synodalität mit diesen beiden Synodensitzungen Fahrt aufgenommen und wird die Kirche weiter verändern", heißt es in einer am Sonntag in Bonn verbreiteten gemeinsamen Erklärung.

Dem gesamten Prozess der Weltsynode sei zu eigen, "dass die katholische Kirche des 21. Jahrhunderts sich ihrer Globalität und ihrer Katholizität deutlicher bewusst geworden ist", so die Bischöfe. Am Samstag waren in Rom mehrjährige Beratungen zur Synodalität, also mehr Mitbestimmung und einem neuen Umgang in der Kirche, beendet worden. Seitens der Deutschen Bischofskonferenz nahmen der Vorsitzende Georg Bätzing (Limburg), Felix Genn (Münster), Stefan Oster (Passau), Bertram Meier (Augsburg) und Franz-Josef Overbeck (Essen) teil.

Bätzing: Rückenwind für Deutschland

Bätzing zeigte sich zuversichtlich, dass der Wunsch der Kirche in Deutschland, synodale Beratungsstrukturen "auf Dauer zu stellen", durch die Ergebnisse der Weltsynode Rückenwind bekommen habe. "Entscheidungen der zuständigen Autoritäten werden künftig nicht ohne einen engen und ernstzunehmenden Beratungskontext getroffen werden können." Auch würden Verantwortliche transparent Rechenschaft über ihre Entscheidungen vor "Gremien synodaler Gestalt" ablegen müssen.

Overbeck bezeichnete Partizipation als entscheidendes Stichwort. Jetzt gelte es voranzugehen bei der Frage nach dem Zugang zum Priestertum. Die postsäkulare Welt brauche "auch einen Klerus mit zölibatär lebenden und verheirateten Priestern." Oster bezeichnete die Synode zusammen mit der kürzlich erschienenen Enzyklika "Dilexit nos" als ein Vermächtnis von Papst Franziskus.

Genn erklärte: "Synodalität für alle Ebenen der Kirche ist gesetzt und nicht mehr rückgängig zu machen." Meier sagte, er habe den Eindruck, dass die Erfahrungen, die man in den vergangenen Monaten mit Synodalität auf nationaler Ebene gemacht habe, in die Beratungen eingeflossen seien. "Wir müssen Synodalität weiter lernen – alle Glieder der Kirche, Laien, Ordensleute und Kleriker, bis hinauf zu Bischöfen und Papst." (KNA)