Burger zu Betroffenen-Gebetstag: Aufarbeitung ist unsere erste Pflicht
Zum internationalen Gebetstag für Betroffene sexuellen Missbrauchs hat der Freiburger Erzbischof Stephan Burger für einen sensiblen Umgang mit dem Thema geworben. "Unsere erste Pflicht ist und bleibt es, Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs zu ermöglichen und gleichzeitig den Betroffenen zur Seite zu stehen", sagte Burger laut Pressemitteilung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) am Freitag. Der Umgang mit dem Thema sexualisierte Gewalt sei für die Bischöfe auch weiterhin unverzichtbar. "Schweigen würde bedeuten, die Betroffenen erneut zu verletzen und die Absichten der Täter zu unterstützen", erklärte der stellvertretende Vorsitzende der bischöflichen Fachgruppe für Fragen sexuellen Missbrauchs und von Gewalterfahrungen der DBK.
Burger mahnte zudem, Kinder und Jugendliche besser vor den Gefahren durch neue Technologien zu unterstützen. "Diese Technologien, darunter Künstliche Intelligenz, erweiterte und virtuelle Realität, bieten Kindern einzigartige Möglichkeiten, ihre Rechte zu erkunden und wahrzunehmen", sagte der Freiburger Erzbischof. "Gleichzeitig bergen sie jedoch erhebliche Risiken, darunter sexuelle Ausbeutung, Grooming und Zugang zu schädlichen Inhalten." Kinder und Jugendliche könnten sich im Internet nicht selbst schützen. Mit dem "Europäischen Tag zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch" am Montag solle ein bewusstes Zeichen für die Anerkennung des Leids und der Solidarität mit den Betroffenen gezeigt werden. Dabei müsste auch das Bewusstsein für das Leid der Betroffenen und für die Thematik geschärft werden, forderte Burger.
Papst Franziskus hatte angeregt, den europäischen Gedenktag am 18. November zu nutzen, um in Gottesdiensten dem Leid Betroffener sexualisierter Gewalt zu gedenken. Für Deutschland haben die Bischöfe empfohlen, den Gebetstag mit dem kommenden Sonntag oder dem Christkönigsfest (24.November) zu verbinden oder ihn in zeitlicher Nähe dazu zu begehen. (cbr)