Richter: Sie haben den falschen Beruf gewählt

Veruntreuung und Luxus-Leben in der Eifel – Priester verurteilt

Veröffentlicht am 05.12.2024 um 12:30 Uhr – Lesedauer: 

Bitburg ‐ Mit 300 PS durch die Eifel, Luxusreisen und teure Klamotten – ein Priester führte ein wildes Pfarrersleben im Bistum Trier. Weil er dafür Gelder veruntreute, wurde er nun verurteilt. Dabei fand der Richter deutliche Worte.

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Das Amtsgericht Bitburg hat einen Priester zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und neun Monaten verurteilt. Wie der SWR am Mittwoch berichtete, soll der Geistliche rund 133.000 Euro von Gemeindekonten veruntreut haben. Vor Gericht hatte der Priester ein umfassendes Geständnis abgelegt und sich entschuldigt. Laut SWR warf der Richter dem Priester bei der Urteilsbegründung vor, nicht im Sinne des Glaubens gehandelt zu haben. Er habe den falschen Beruf gewählt und schlechtes Licht auf seinen sowieso schon in der Kritik stehenden Berufsstand geworfen.

Der Priester soll innerhalb von vier Jahren rund 536.000 Euro für Luxusreisen, Kleidung und Autos ausgeben haben. Seine Begründung: Er habe sich nach diversen gesundheitlichen Problemen und dem Tod von nahen Verwandten etwas gönnen wollen. Dazu soll auch ein getunter Audi mit 300 PS gehört haben.

Kritik am Bistum

Weil sein Gehalt, eine Erbschaft und Kredite nicht ausgereicht hätten, hat sich der Pfarrer laut SWR an Konten von vier Pfarreiengemeinschaften im Bitburger Raum bedient. Die Kontrollinstanzen des Bistums Trier hätten sich in dem Fall nicht "mit Ruhm bekleckert", so der Richter.

Nun müsse der Geistliche Termine bei der Schuldnerberatung wahrnehmen, so der SWR. Zudem sei innerhalb von zwei Monaten mit dem Generalvikariat ein Rückzahlungsplan der Gelder zu erstellen. Bis 2031 wolle der Geistliche das Geld zurückgezahlt haben. (KNA)