Ein österliches Comeback, Kreuze statt Windräder und ein langer Weg
Geredet wird auch in der Kirche viel. Dennoch schaffen es im Wust der Wortmeldungen manche Aussagen, über den Tag hinaus in Erinnerung zu bleiben und Debatten auszulösen. Sprüche dieser Art gab es in der Kirche auch 2024 zur Genüge. Katholisch.de präsentiert einige ausgewählte Zitate aus dem kirchlichen Raum.
Klare Nicht-Wahlempfehlung
"Wir sagen mit aller Klarheit: Völkischer Nationalismus ist mit dem christlichen Gottes- und Menschenbild unvereinbar. Rechtsextreme Parteien und solche, die am Rande dieser Ideologie wuchern, können für Christinnen und Christen daher kein Ort ihrer politischen Betätigung sein und sind auch nicht wählbar."
Auszug aus der am 22. Februar veröffentlichten Erklärung "Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar" der deutschen Bischöfe.
Ein langer Weg
"Wir müssen auf allen Ebenen unserer Kirche über die Ergebnisse der Untersuchung und die notwendigen Konsequenzen sprechen – bis hin in die letzte Gemeinde. Und da haben wir noch einen weiten Weg vor uns."
Die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Anna-Nicole Heinrich, am 8. März in einem katholisch.de-Interview auf die Frage nach den notwendigen Konsequenzen aus der "ForuM"-Missbrauchsstudie.
Ohne Frauen keine Zukunft
"Ich sage ganz klar: Wenn wir in der Frauenfrage in der katholischen Kirche nicht weiterkommen, haben wir keine Zukunft."
Der Leiter des Katholischen Büros in Berlin, Prälat Karl Jüsten, am 12. April bei einer Veranstaltung der "Christen in der SPD".
Pfingsten – der ESC der ersten Christenheit
"Pfingsten – das ist Inspiration, Geisteskraft, Empowerment, Leidenschaft, Aufbruch, Energie, Trotzkraft, Hoffnung, Zuversicht. Ein bisschen wie ein ESC der ersten Christenheit. Mit Bühnenshow und Völkerverständigung."
Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Thorsten Latzel, am 19. Mai in seiner Pfingstpredigt in Waldbröl.
Das größte Comeback seit Ostern
"Der VfL Bochum wird am Montag das größte Comeback seit Ostern brauchen."
Sky-Sport-Reporter Wolff-Christoph Fuss am 26. Mai bei der 0:3-Heimniederlage des VfL Bochum gegen Fortuna Düsseldorf im Hinspiel der Relegation um den Verbleib in der 1. Fußball-Bundesliga.
Mehr Gottvertrauen gewünscht
"Ich würde mir, und das mag bei meiner Partei komisch sein, mehr Gottvertrauen wünschen."
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) am 29. Mai bei der Eröffnungsfeier des Katholikentags in Erfurt.
Kreuze statt Windräder
"Bayern ist ein Land, in dem die Kreuze bleiben, auch in Zukunft. Es wird nie dazu kommen, dass Gipfelkreuze abmontiert und stattdessen Windräder aufgestellt werden."
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am 11. Juni beim Festakt zum 100-jährigen Jubiläum des Bayerischen Konkordats.
Der Bischof im Team Zuversicht
"Ich bin eindeutig Team Zuversicht. Ich will, dass wir uns verändern. Wir müssen uns verändern. Das ist der Anspruch, den 96 Prozent der Katholikinnen und Katholiken an uns stellen."
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, am 16. Juni in einem katholisch.de-Interview auf die Frage, ob er sich mit Blick auf Reformen in der Kirche dem Team Zurückhaltung oder dem Team Zuversicht zuordne.
Aktiver Sport-Beobachter
"Ich bin nicht gerade als aktiver Sportler bekannt. Seit meiner Geburt, glaube ich. Aber durchaus als aktiver Beobachter."
Münchens Kardinal Reinhard Marx am 2. Juli beim Jahresempfang des Erzbistums München und Freising angesichts der Fußballbegeisterung während der Europameisterschaft in Deutschland.
Als Sterbender gut leben
"Ich glaube, ja. Ich bin mit beidem einverstanden. Mit dem Leben, soweit ich es noch geschenkt kriege. Und mit dem Tod. Ich kann heute gut damit leben, dass ich ein Sterbender bin."
Der 79-jährige Bergsteiger Reinhold Messner am 24. August auf die Frage "Können Sie die Gewissheit des Todes ruhigen Herzens akzeptieren?" im Interview der "Süddeutschen Zeitung"
Die schlechteste Regierung seit langer Zeit
"Ich glaube, man kann wirklich sagen, dass wir lange Zeit nicht mehr eine so schlechte Regierung gehabt haben."
Der Moraltheologe Peter Schallenberg am 25. September in einem katholisch.de-Interview zur Zwischenbilanz der Ampelregierung.
Die Haute Cuisine des Reiches Gottes
"Wir sind nicht hier, um eine karge Mahlzeit einzunehmen, sondern um die Haute Cuisine des Reiches Gottes zu genießen."
Der englische Dominikanerpater Timothy Radcliffe am 1. Oktober vor den Teilnehmern der Weltsynode im Vatikan.
Frauen als Problemlöserinnen
"Wenn wir unsere Probleme lösen wollen, müssen wir viel stärker auf die Frauen setzen. Sie sind in der Lage, Gesellschaften voranzubringen – viel mehr als die meisten Männer."
Kardinal John Ribat aus Papua-Neuguinea am 24. Oktober in einem katholisch.de-Interview zur Situation der Frauen in seinem Land.
Genug ist genug
"Das, was wir angenommen haben, ist genug. Das Dokument enthält bereits sehr konkrete Hinweise, die eine Richtschnur für die Mission der Kirchen auf den verschiedenen Kontinenten und in den verschiedenen Kontexten sein können."
Papst Franziskus begründet zum Ende der Weltsynode am 26. Oktober seinen Verzicht auf ein eigenes nachsynodales Schreiben.