Mehr Licht als Schatten: Das kirchliche Jahr 2024 im Überblick
Weltsynode, eine päpstliche Enzyklika, neue Bischöfe, Katholikentag, Ministrantenwallfahrt, Synodaler Ausschuss, renovierte Kathedralen: 2024 was aus katholischer Sicht ein höchst ereignisreiches Jahr – und eines, das nach dem Eindruck vieler Beobachter gemessen an den Ereignissen erstmals nach langer Zeit mehr Licht als Schatten für die Kirche parat hielt. Katholisch.de blickt auf die wichtigsten Daten der vergangenen Monate zurück.
25. Januar: Veröffentlichung der EKD-Missbrauchsstudie
Mehr als fünf Jahre nach der katholischen Kirche wird Ende Januar auch eine Missbrauchsstudie für die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) veröffentlicht. Die sogenannte "ForuM"-Studie identifiziert auf Basis landeskirchlicher Disziplinarakten 2.225 betroffene Kinder und Jugendliche und 1.259 Beschuldigte in den Jahren 1946 bis 2020. Weil den Forschern nach eigenen Angaben von 19 der 20 Landeskirchen nur ein Teil der Akten zur Verfügung gestellt wurde, gehen sie allerdings von weit höheren Zahlen aus. Die Forscher formulieren zudem scharfe Kritik am kirchlichen Umgang mit Missbrauchsfällen; diese seien lange Zeit unzureichend erfasst und aufgearbeitet worden. Nach der Veröffentlichung diskutiert die evangelische Kirche lange über die notwendigen Konsequenzen aus der Untersuchung. Bei der EKD-Synode im November werden dann mehrere konkrete Beschlüsse gefasst. Unter anderem wird ein Zwölf-Punkte-Programm zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt verabschiedet, das die Schaffung einer zentralen Ombudsstelle für Betroffene, eine systematische Personalaktenanalyse und eine einheitliche Aktenführung in den Landeskirchen vorsieht.
19. bis 22. Februar: Vollversammlung der Bischöfe in Augsburg
Bei ihrer Frühjahrs-Vollversammlung in Augsburg befassen sie die Bischöfe unter anderem mit den synodalen Großprojekten in Deutschland (Synodaler Weg) und der Weltkirche (Weltsynode), den Ergebnissen der wenige Wochen zuvor veröffentlichten Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung (KMU) und der Lage in den Kriegs- und Krisengebieten in der Ukraine und im Nahen Osten. Bundesweite Aufmerksamkeit erregt die Versammlung aber vor allem wegen der Erklärung "Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar", die die Bischöfe einstimmig beschließen und in der sie sich klar von der AfD abgrenzen. Zudem unterstreichen sie, dass die Verbreitung rechtsextremer Parolen mit einem haupt- oder ehrenamtlichen Dienst in der Kirche unvereinbar sei. Im September konkretisieren die Bischöfe dies, indem sie "Erläuterungen zum Umgang mit extremistischen Positionen, die im Widerspruch zu tragenden Grundsätzen der katholischen Kirche stehen" veröffentlichen. Je nach Umstand kann ein Engagement für die AfD und andere extremistische Parteien demnach zur Entlassung aus dem kirchlichen Dienst oder zum Ausschluss von Ehrenämtern führen.
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22. März: Gespräch von DBK-Vertretern mit dem Heiligen Stuhl
Im Zuge des Synodalen Wegs und einiger dort formulierter Reformforderungen war es zu deutlichen Meinungsverschiedenheiten zwischen der Kirche in Deutschland und dem Vatikan gekommen. Erstmals intensiver besprochen wurden diese beim Ad-limina-Besuch der deutschen Bischöfe im November 2022; dort verabredeten die Beteiligten zudem, weiter über die Themen und den Fortgang des Reformprozesses im Gespräch zu bleiben. Eines dieser Gespräche findet am 22. März im Vatikan statt, ein weiteres folgt am 28. Juni. Dabei berichten die Bischöfe unter anderem von der zweiten Sitzung des Synodalen Ausschusses, die zwei Wochen zuvor stattgefunden hat. Nach den Treffen loben beide Seiten jeweils die "positive und konstruktive Atmosphäre" der Beratungen.
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8. April: Vatikan veröffentlicht Erklärung "Dignitas infinita"
Mehr als 15 Jahre lang hatte sich das Glaubensdikasterium im Vatikan nicht mehr grundsätzlich zu Fragen der Sexualmoral und der Bioethik geäußert. Dies ändert sich am 8. April mit der Veröffentlichung der Erklärung "Dignitas infinita", die eine umfassende Darstellung zahlreicher Verstöße gegen die Menschenwürde aus Sicht der katholischen Kirche enthält. Unter anderem lehnt der Vatikan Leihmutterschaft und medizinische Geschlechtsumwandlungen grundlegend ab, zudem bleibt er bei seinem strikten Nein zu Abtreibung und Sterbehilfe. Zu Verstößen gegen die Menschenwürde zählt das Glaubensdikasterium außerdem die Ausbeutung von Arbeitern, den Menschenhandel, die Zerstörung der Umwelt, sexuellen Missbrauch innerhalb und außerhalb der Kirche, Gewalt gegen Frauen, Krieg und die Todesstrafe. In dem Text ruft der Vatikan die Staaten und Regierungen dazu auf, die ursprüngliche Idee der Menschenwürde zu verteidigen. Es sei "die Pflicht der Staaten, sie nicht nur zu schützen, sondern auch jene Bedingungen zu gewährleisten, die notwendig sind, damit die Menschenwürde sich in der ganzheitlichen Förderung der menschlichen Person entfalten kann".
18. bis 21. April: 72-Stunden-Aktion des BDKJ
Drei Tage lang Gutes tun und sich ehrenamtlich an Projekten beteiligen, die die "Welt ein Stückchen besser machen" – das ist die 72-Stunden-Aktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Mitte April findet die Sozialaktion zum dritten Mal statt. Bundesweit beteiligen sich daran nach Angaben des Dachverbandes von 17 katholischen Jugendverbänden rund 80.000 Jugendliche und junge Erwachsene. Die Projekte, die die Beteiligten umsetzen, reichen von der Versorgung von Wohnungslosen bis hin zur Errichtung von Insektenhotels. "Wir haben in drei Tagen gesehen, was junge Menschen erreichen können, wenn sie den Raum dazu bekommen. Sie setzten sich für andere ein, wollen und können ihr soziales Umfeld aktiv mitgestalten und sind so allen Menschen ein Vorbild", erklärt die BDKJ-Bundesvorsitzende Lena Bloemacher nach der Aktion.
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28. Mai: Dominicus Meier wird Bischof von Osnabrück
Nach gut 14 Monaten Sedisvakanz bekommt das Bistum Osnabrück einen neuen Bischof: Am 28. Mai ernennt Papst Franziskus den Paderborner Weihbischof Dominicus Meier zum Nachfolger von Franz-Josef Bode, der am 25. März 2023 zurückgetreten war. Der 64-jährige Meier stammt aus dem Sauerland und gehört dem Benediktinerorden an; von 2001 bis 2013 war er Abt der Abtei Königsmünster in Meschede. "Ich fühle mich Papst Franziskus als Ordensmann eng verbunden", sagt Meier bei seiner Vorstellung im Osnabrücker Dom. Er wolle in seinem zukünftigen Amt die Zeichen der Zeit sehen und verstehen, aus der Kraft des Evangeliums handeln und an der Einheit der Kirche mitwirken. Am 8. September tritt Meier sein Amt offiziell an. Er ist damit der dritte neue Diözesanbischof in Deutschland in diesem Jahr: Anfang März waren mit Herwig Gössl in Bamberg und Udo Bentz in Paderborn bereits zwei neue Erzbischöfe in ihre Ämter eingeführt worden; beide waren Ende 2023 ernannt worden.
29. Mai bis 2. Juni: Katholikentag in Erfurt
Unter dem Leitwort "Zukunft hat der Mensch des Friedens" findet ab dem 29. Mai in Erfurt der 103. Deutsche Katholikentag statt. In rund 500 Veranstaltungen – deutlich weniger als bei früheren Katholikentagen – geht es inhaltlich vor allem um Kriege und Konflikte wie in der Ukraine und in Nahost, die Klimakrise, die gesellschaftliche Spaltung in Deutschland sowie Reformen in der katholischen Kirche. Insgesamt nehmen an dem fünftägigen Treffen nach Angaben der Veranstalter rund 23.000 Menschen teil. Zum Ende des Katholikentags erklärt der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing: "Der Katholikentag hat gezeigt: Wir Christinnen und Christen sind politisch positioniert, und wir stehen auf, wenn Antisemitismus und Rassismus versuchen, Raum zu greifen." Gleichzeitig sei der Katholikentag ein sehr spirituelles Ereignis gewesen: "Wir haben den Glauben hier lebendig erfahren."
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13. Juni: Vatikan veröffentlicht Dokument "Der Bischof von Rom"
Unter dem Titel "Der Bischof von Rom" veröffentlicht der Vatikan am 13. Juni Vorschläge für ein neues Verständnis und eine andere Ausübung des Papstamtes. Das Diskussionspapier des Dikasteriums zur Förderung der Einheit der Christen ist Ergebnis jahrzehntelanger theologischer Dialoge, die verschiedene christliche Kirchen jeweils separat mit der katholischen Kirche geführt haben. Es schlägt für die katholische Kirche mehrere weitreichende Änderungen vor, die "zur Wiederherstellung der Einheit der Christen beitragen" sollen. So könnte der Papst künftig von anderen christlichen Kirchen als Ehrenoberhaupt akzeptiert werden. Die Vorschläge stoßen auf überwiegend positive Reaktionen. Die evangelisch-lutherische Kirche in Deutschland (VELKD) etwa sieht in dem Papier "wichtige Anregungen für die Ökumene".
14./15. Juni: Zweite Sitzung des Synodalen Ausschusses
Mitte Juni findet in Mainz die zweite Sitzung des Synodalen Ausschusses statt. Das Gremium ist ein Ergebnis des Synodalen Wegs zur Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland und soll einen auf Dauer angelegten Synodalen Rat vorbereiten. Bei dem Treffen in Mainz stellen die Mitglieder trotz Vorbehalten des Vatikan die Weichen für den weiteren Fortgang der Reformdebatte, indem sie drei Kommissionen mit jeweils zehn Mitgliedern wählen: Die erste Kommission soll die Vorarbeiten zur Einrichtung des Synodalen Rates leisten; die zweite Kommission soll die Umsetzung der im Rahmen des Synodalen Wegs gefassten Beschlüsse auswerten; die dritte Kommission hat die Aufgabe, auf dem Synodalen Weg noch nicht zu Ende diskutierte Initiativen weiterzuentwickeln.
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27. Juni: Veröffentlichung der Kirchenstatistik 2023
Nach dem Negativrekord im Jahr 2022, als mehr als 520.000 aus der Kirche ausgetreten waren, kann die Deutsche Bischofskonferenz in ihrer Statistik für 2023 einen deutlichen Rückgang bei den Austrittszahlen verkünden. Dennoch bleibt die Zahl mit 402.694 Austritten hoch. Insgesamt kommt die katholische Kirche in Deutschland damit noch auf 20,3 Millionen Mitglieder, rund 24 Prozent der Gesamtbevölkerung. Im negativen Sinne rückläufig sind auch die Zahlen der Sakramentenspendungen; 2023 wurde im Vergleich zum Vorjahr deutlich weniger getauft, gefirmt und kirchlich geheiratet. Immerhin: Einen leichten Zuwachs verzeichnet die Statistik beim Gottesdienstbesuch, der von 5,7 (2022) auf 6,2 Prozent gestiegen ist. Bereits im Mai hatte die EKD ihre Statistik vorgelegt: Die Zahl der evangelischen Kirchenmitglieder ging 2023 um den Rekordwert von rund 593.000 Personen zurück.
29. Juli bis 3. August: Ministrantenwallfahrt nach Rom
Unter dem Leitwort "Fürchte Dich nicht, denn ich bin mit Dir" pilgern Ende Juli rund 50.000 junge Katholiken aus 20 Ländern – darunter gut 36.000 deutsche Teilnehmer – zur 13. Internationalen Ministrantenwallfahrt nach Rom. Sechs Tage lang feiern die Teilnehmer dabei im Zentrum der Weltkirche sich selbst und ihren Glauben. Zum Programm der Wallfahrt gehören Musik, Gebete, Gottesdienste und internationaler Austausch. Höhepunkt des Treffens ist eine Audienz mit Papst Franziskus auf dem Petersplatz. Der Präsident des Internationalen Ministrantenbundes, Luxemburgs Kardinal Jean-Claude Hollerich, zeigt sich am Ende der Wallfahrt zufrieden: "Die Kirche ist jung, voller Freude und Leben." Die junge Generation mache Hoffnung auf eine gute Zukunft für die Kirche.
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2. bis 13. September: Papstreise nach Asien und Ozeanien
Die bislang längste Reise seines Pontifikats führt Papst Franziskus Anfang September nach Asien und Ozeanien. Innerhalb von zwölf Tagen besucht der 87-Jährige dabei Indonesien, Papua-Neuguinea, Osttimor und Singapur. Neben Begegnungen mit den jeweiligen Staats- und Kirchenspitzen bilden Treffen mit Menschen am Rande der Gesellschaft sowie die Verständigung mit dem Islam die Schwerpunkte der Reise. Im weiteren Jahresverlauf absolviert der Pontifex noch zwei weitere Auslandsreisen: Ende September nach Luxemburg und Belgien sowie am vergangenen Sonntag auf die französische Mittelmeerinsel Korsika.
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23. bis 26. September: Vollversammlung der Bischöfe in Fulda
Ende September trifft sich die Deutsche Bischofskonferenz zu ihrer traditionellen Herbst-Vollversammlung in Fulda. Wichtige Themen des viertägigen Treffens sind unter anderem die bevorstehende Weltsynode im Vatikan, der weitere Fortgang des kirchlichen Reformprozesses in Deutschland, das Heilige Jahr 2025 sowie die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten. Als Gast zu diesem Thema nimmt der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, an der Versammlung teil. In einem Vortrag vor den Bischöfen beschreibt er unter anderem die tiefgreifenden Zerstörungen, die infolge der von der Hamas am 7. Oktober 2024 verübten Massaker und der daraufhin von Israel eingeleiteten Kriegshandlungen eingetreten sind.
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2. Oktober: Klaus Krämer wird Bischof von Rottenburg-Stuttgart
Zehn Monate nach dem altersbedingten Rücktritt von Gebhard Fürst ernennt Papst Franziskus am 2. Oktober Klaus Krämer zum neuen Bischof von Rottenburg-Stuttgart. Der 60-Jährige stammt aus der Diözese und war seit dem Rücktritt Fürsts bereits Ständiger Vertreter des Diözesanadministrators und als solcher für das Bischöfliche Ordinariat verantwortlich. Zuvor war Krämer in seiner Karriere unter anderem Präsident von missio Aachen und des Kindermissionswerks "Die Sternsinger" sowie Beauftragter des Bistums für den Deutschen Katholikentag 2022 in Stuttgart. In einer ersten Ansprache nach seiner Vorstellung zeigt sich Krämer dankbar für seine Wahl zum Bischof. Außerdem äußert er sich überwältigt und ermutigt über den Zuspruch in der Kathedrale.
2. bis 27. Oktober: Weltsynode im Vatikan
Ein Jahr nach der ersten Sitzung der Weltsynode zur Synodalität findet im Oktober im Vatikan die zweite und entscheidende Runde der Beratungen statt. Vier Wochen lang diskutieren 368 Männer und Frauen aus allen Erdteilen unter dem Leitmotiv "Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung" über grundlegende Reformen in der katholischen Kirche. Am Ende der Synode werden von der Versammlung zahlreiche Beschlüsse gefasst: Unter anderem stimmen die Synodalen dafür, die Frage der Zulassung von Frauen zur Diakonenweihe offenzuhalten. Außerdem votieren sie für eine Dezentralisierung der Weltkirche, eine stärkere Beteiligung der Basis an wichtigen Entscheidungen und mehr Transparenz und Rechenschaftspflicht für Kirchenobere. Papst Franziskus überrascht danach mit der Ankündigung, auf ein gesondertes Lehrschreiben zu den Beschlüssen der Synode zu verzichten. "Das, was wir angenommen haben, ist genug. Das Dokument enthält bereits sehr konkrete Hinweise, die eine Richtschnur für die Mission der Kirchen auf den verschiedenen Kontinenten und in den verschiedenen Kontexten sein können", so der Pontifex.
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24. Oktober: Papst veröffentlicht Enzyklika "Dilexit nos"
Kurz vor dem Ende der Weltsynode veröffentlicht Papst Franziskus am 24. Oktober seine vierte Enzyklika. In dem Lehrschreiben mit dem Titel "Dilexit nos" ("Er hat uns geliebt") über die Herz-Jesu-Frömmigkeit geht es um die Liebe Jesu zu den Menschen und um die Nächstenliebe. Franziskus erklärt darin, aus welchen Quellen er seinen Glauben und sein Engagement für eine solidarische Welt schöpft. Viele Beobachter bewerten die Enzyklika nach ihrer Veröffentlichung als "geistliches Testament" des 87-jährigen Pontifex.
24. November: Wiedereröffnung der Berliner Hedwigs-Kathedrale
Mit einem feierlichen Gottesdienst wird am 24. November die Berliner Hedwigs-Kathedrale wiedereröffnet. Sechs Jahre lang was die Bischofskirche des Erzbistums Berlin wegen umfangreicher Sanierungs- und Umbauarbeiten geschlossen gewesen – nun präsentiert sie sich in ihrem Inneren komplett verwandelt: Gemäß dem Siegerentwurf des Architekturbüros Sichau & Walter und des Künstlers Leo Zogmayer wurde die große Bodenöffnung zur Unterkirche im Zuge des Umbaus geschlossen und der Innenraum der Kirche hell und modern gestaltet; die Kosten für die Umgestaltung belaufen sich nach Angaben des Erzbistums auf 44,2 Millionen Euro und blieben damit fast im anvisierten Rahmen. Erzbischof Heiner Koch bezeichnet die Kathedrale in seiner Predigt als "runde Sache", der Apostolische Nuntius, Erzbischof Nikola Eterovic, sagt in einem Grußwort, mit der Wiedereröffnung der Kathedrale sei in Berlin "ein Stück vom Himmel zurückgekehrt".
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7. Dezember: Konsistorium im Vatikan
Zum zehnten Mal in seinem Pontifikat erhebt Papst Franziskus am 7. Dezember Kirchenmänner zu Kardinälen. Dieses Mal sind es 21 Männer, denen das Kirchenoberhaupt bei dem Konsistorium im Petersdom den Kardinalspurpur überreicht. Unter den neuen Kardinälen sind der englische Dominikaner Timothy Radcliffe, der als geistlicher Begleiter einer der wichtigsten Impulsgeber der Weltsynode war, der Leiter der römischen Basilika Santa Maria Maggiore, Rolandas Makrickas aus Litauen, und der indische Prälat George Jacob Koovakad; ein Deutscher ist erneut nicht dabei. Mit den Erhebungen wächst das Kardinalskollegium auf 253 Mitglieder an, 140 davon wären derzeit bei einem Konklave wahlberechtigt.
7. Dezember: Wiedereröffnung der Pariser Kathedrale Notre-Dame
Gut fünfeinhalb Jahre nach dem verheerenden Brand vom 15. April 2019 wird die Pariser Kathedrale Notre-Dame am 7. Dezember feierlich wiedereröffnet. In einem symbolischen Akt klopft der Pariser Erzbischof Laurent Ulrich zu Beginn der Feierlichkeiten dreimal mit seinem Bischofsstab an die Tür des Hauptportals, unter stehenden Ovationen betreten später zudem rund 160 Feuerwehrleute, die bei der Katastrophe im Einsatz waren, das Gotteshaus. An der Wiedereröffnung nehmen zahlreiche Spitzenvertreter aus Politik, Gesellschaft und Kirche teil, darunter der designierte US-Präsident Donald Trump, der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der Unternehmer Elon Musk. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron dankt in einer Rede denjenigen, die zur Rettung und zum Wiederaufbau des weltberühmten Gotteshauses beigetragen haben. Papst Franziskus schickt ein Grußwort, das bei der Wiedereröffnung verlesen wird. Darin schreibt das Kirchenoberhaupt: "Möge die Wiedergeburt dieser bewundernswerten Kirche ein prophetisches Zeichen des Wiederauflebens der Kirche in Frankreich darstellen."
13./14. Dezember: Dritte Sitzung des Synodalen Ausschusses
Bei seiner dritten Sitzung trägt der Synodale Ausschuss Mitte Dezember in Wiesbaden erstmals konkrete Überlegungen für ein künftiges nationales Beratungsgremium von Bischöfen und Laien zusammen. Angedacht ist, dass ein solches synodales Gremium künftig über Sachfragen zu wesentlichen Entwicklungen in Kirche und Gesellschaft beraten soll, ebenso über alle Finanz- und Haushaltsfragen, die über die Bistumsebene hinausgehen. Ziel sei es, auch zu gemeinsamen Entscheidungen von Bischöfen und Laien zu kommen – unter Berücksichtigung der kirchenrechtlichen Verantwortung der Bischöfe, die faktisch letztverantwortlich sind. "Wir sind jetzt in einer entscheidenden Phase angekommen, weil es jetzt darum geht, ein Bild davon zu entwerfen, wie sich in Zukunft die Kirche in Deutschland auf überdiözesaner Ebene aufstellen will, wie sie eine kräftige Stimme sein kann und welche Inhalte sie deswegen in einer guten synodalen Weise miteinander beraten und entscheiden muss", sagt die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter Karp, nach den Beratungen in einem katholisch.de-Interview. Auf Basis der in Wiesbaden zusammengetragenen Überlegungen soll in den kommenden Monaten ein Satzungsentwurf erarbeitet werden.