Krippenspiel und Sternsingen: Christliche Rollenspiele mit Mehrwert
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Erst Krippenspiel, nun Sternsingen: Die Weihnachtszeit ist bei uns zu Hause in diesem Jahr zu einer Zeit der christlichen Rollenspiele mutiert – mit den entsprechenden Auswirkungen auf das Familienleben.
Als in unserer Pfarrgemeinde im Herbst gefragt wurde, welche Kinder am Krippenspiel und am Sternsingen teilnehmen wollten, meldete sich meine achtjährige Tochter gleich zweimal. Dabei hatte ich eigentlich damit gerechnet, dass sie sich gar nicht melden würde, weil sie nicht gerade der Typ "Rampensau" ist und schauspielern oder gar singen in der Öffentlichkeit ihrer festen Überzeugung nach "voll peinlich" sind. Was für unser Familienleben allerdings auch einen sehr praktischen Vorteil hat: Wenn sie im Alltag mal kleine Lust hat, ihr Zimmer aufzuräumen oder im Haushalt mitzuhelfen, muss ich nur damit drohen, mich auf den Balkon in unserem Hinterhof zu stellen und lauthals zu singen – und schon erledigt sie alle Aufgaben zu meiner vollsten Zufriedenheit.
Ich war noch nie so textsicher in "Wir kommen daher aus dem Morgenland"
Aber das nur nebenbei. Die Proben für das Krippenspiel absolvierte meine Tochter die gesamte Adventszeit hindurch mit großem Eifer. Und auch das Probesingen für das Sternsingen kurz vor Weihnachten ging ihr leicht über die Lippen. Zu Hause waren wir parallel damit beschäftigt, in unserem durchaus üppigen Kostümfundus, der sich in den vergangenen Jahren im Kinderzimmer angesammelt hat, passende Accessoires für die Kostüme zusammenzusuchen und die Liedtexte der Sternsinger auswendig zu lernen. Glauben Sie mir, ich war in "Christus mansionem benedicat" und "Wir kommen daher aus dem Morgenland" nie zuvor so textsicher wie jetzt. Nach dem wochenlangen Üben haben mich die Lieder zuletzt schon bis in meine Träume verfolgt ...
Vor allem aber habe ich mich, der ich in meiner Kindheit weder Krippenspieler noch Sternsinger war, gefreut, dass meine Tochter so viel Spaß mit ihrer "Kirchen-Gang" hatte. So kann Kirche im besten Falle sein, dachte ich in den vergangenen Tagen mehr als einmal. Ein Ort, an dem Kinder Gemeinschaft erleben, ganz konkret und kindgerecht vom christlichen Glauben erfahren und etwas für ihr Leben lernen. Immerhin ist das Sternsingen für die meisten Kinder die erste Gelegenheit, sich für andere zu engagieren. Am vergangenen Donnerstag kam meine Tochter ganz stolz nach Hause: "Papa, heute haben wir 252,40 Euro für die Kinder in Kenia und Kolumbien gesammelt!" Und dank des Krippenspiels wiederum weiß sie nun noch besser als zuvor, was damals an Weihnachten in Bethlehem genau passiert ist.