Bischof Meier ermuntert zum Pilgern – "Mit Freude Christ sein"
Der Augsburger Bischof Bertram Meier hat die Gläubigen zum Wallfahren aufgerufen. Pilgernde aus aller Welt würden in den nächsten Monaten durch die Heiligen Pforten der vier Patriarchalbasiliken in Rom gehen, sagte Meier laut Manuskript am Sonntag in der Basilika Sankt Peter in Dillingen an der Donau. "Die Gemeinschaft der Catholica, also der weltumspannenden Kirche Jesu Christi erleben: Das ist eine Erfahrung, die Hoffnung schenkt." Der Glaube schaffe über Grenzen hinweg Verbindendes. "Eine Wallfahrt festigt die eigene christliche Identität, formt sie vielleicht auch noch mal neu und ermutigt, mit Freude Christ zu sein."
Meier äußerte sich zum aktuellen Heiligen Jahr. Das Heilige Jahr ist ein Jubiläumsjahr in der katholischen Kirche. Es wird regulär alle 25 Jahre begangen. Das Heilige Jahr 2025 steht unter dem Motto "Pilger der Hoffnung". Das erste Heilige Jahr wurde 1300 von Papst Bonifatius VIII. (1294-1303) ausgerufen. Ursprünglich als Jahrhundertereignis gedacht, besteht seit 1470 ein Rhythmus von 25 Jahren. Zentrale Elemente der Heiligen Jahre wurden die Romwallfahrt, die nur in dieser Zeit geöffnete Heilige Pforte und ein Ablass, also ein Nachlass der Bußstrafe, die man in der Beichte nach der Vergebung für seine Sünden auferlegt bekommt.
"Not hat viele Gesichter"
Der Bischof fügte hinzu, das Heilige Jahr sei für die Gläubigen eine Aufforderung, für andere Zeichen der Hoffnung zu setzen. "Wir sind gesandt, unserem Umfeld den Raum für die heilsame Gegenwart Gottes aufzuschließen. Durch uns möchte Christus in der Welt ankommen."
Meier führte aus: "Die Not hat viele Gesichter: Sie begegnet uns in den Kranken und Armen, die Schweres ertragen müssen, in den Gefangenen, die in Haft sitzen, und in ihren Familien, die dadurch am Rand der Gesellschaft stehen, in Migranten, die ihre Heimat und oft auch ihre Familie verloren haben, in älteren Menschen, die verlassen sind und in allen Jugendlichen, die keine Perspektive für ihr Leben sehen." Niemand könne die Not der ganzen Welt lindern. Doch jeder Einzelne könne die Gegenwart Gottes in der Welt bezeugen, so Meier. "Wem können Sie als Einzelner, als Familie, als Freundeskreis, als Pfarrei oder Verband einen rettenden Anker zuwerfen?" (KNA)