Exorzisten-Vereinigung warnt vor Missbrauch und falschen Methoden
Die Internationale Vereinigung der Exorzisten (AIE) hat auf "falsche und unzulässige Praktiken im Exorzismus" hingewiesen. Die 1994 gegründete Organisation betont in einer aktuellen Mitteilung die Notwendigkeit von "Unterscheidung, Ausbildung und dem Handeln unter kirchlichem Mandat", um Schaden zu vermeiden. Ausdrücklich warnt die Vereinigung vor Sensationalismus und improvisierten Methoden, die nicht von der Kirche autorisiert sind. Immer müsse ein Exorzismus im Namen und in Vertretung der Kirche ausgeübt werden. Zudem handle der Exorzist als "Diener Christi, der allein Macht über alle Dämonen besitzt".
Nach katholischer Lehre können Menschen vom Teufel und Dämonen besessen sein und mittels vorgeschriebener Rituale durch Geistliche, die zu Exorzisten speziell ausgebildet und kirchlich ernannt wurden, davon befreit werden. Vor einem Exorzismus ist unter anderem die "Konsultation von Psychiatern" vorgeschrieben. Katholische Exorzisten unterscheiden zwischen Besessenheit, religiöser Hysterie und diversen psychischen Erkrankungen.
Exorzisten haben mehr zu tun
Laut der rund 900 Mitglieder weltweit umfassenden Vereinigung ist in den vergangenen Jahren die Zahl der Menschen, die Exorzisten aufsuchen, gestiegen. Immer mehr Menschen glaubten, Opfer übernatürlicher dämonischer Einflüsse wie Besessenheit oder Obsession zu sein.
Die AIE verurteilt Aberglaube und Praktiken wie das "Diagnostizieren" von dämonischen Einflüssen anhand von Fotos oder Kleidungsstücken sowie den Missbrauch geweihter Gegenstände wie Wasser oder Öl. Solche Methoden seien "nicht nur theologisch falsch, sondern fördern eine magische Denkweise".
Exorzismus sei kein Akt des Schreckens, wie oft in Filmen dargestellt, sondern des Glaubens und der Freude, weshalb ein von manchen Exorzisten praktizierter Fokus ausschließlich auf den Teufel falsch sei, heißt es weiter. Exorzisten sollten sich am Beispiel des barmherzigen Samariters orientieren und den Leidenden mit Hoffnung und Demut begegnen. (KNA)