Bistum Osnabrück ernennt erstmals Bischöflichen Beauftragten
Das Bistum Osnabrück stellt seine Leitungsebene neu auf: Ab dem 1. Februar übernimmt Bruno Krenzel (Foto) die neu eingeführte Funktion eines Bevollmächtigten des Generalvikars, teilte die Diözese am Dienstag mit. "Der Bevollmächtigte des Generalvikars wird dabei helfen, die zahlreichen Aufgaben der Bischöflichen Verwaltung gut zu steuern und bedarfsgerecht weiterzuentwickeln", erläuterte Bischof Dominicus Meier den Schritt. Die Veränderung solle dazu dienen, Führungsstrukturen und Entscheidungswege im Bistum anzupassen, "um den Herausforderungen für die Zukunft bestmöglich zu begegnen".
Als Bevollmächtigter ist Krenzel künftig Dienstvorgesetzter für alle Beschäftigten der Bischöflichen Verwaltung. Er wirkt gemeinsam mit Bischof und Generalvikar an den strategischen Zielvorgaben für das pastorale und administrative Handeln des Generalvikariats mit. Zu seinen Aufgaben gehören die Moderation und Koordination von diözesanen Projekten und die Festlegung der Aufbau- und Ablauforganisation sowie administrativer Standards des Generalvikariats. Außerdem leitet er künftig die Abteilungsleitungskonferenz.
Seelsorgeamt künftig ohne Doppelspitze
Generalvikar Ulrich Beckwermert ist weiterhin erster Stellvertreter des Bischofs in allen Angelegenheiten des Bistums und des Bischöflichen Stuhls sowie in diözesanen und überdiözesanen Gremien, außerdem ist er Vorsitzender des Diözesanvermögensverwaltungsrats und des Kirchensteuerrats und zuständig für alle Angelegenheiten des diözesanen Schutzprozesses gegen sexualisierte Gewalt und geistlichen Missbrauch.
Krenzel ist bisher Teil der Doppelspitze des Seelsorgeamts. Seine bisherige Kollegin in der Leitung der Pastoral, Martina Kreidler-Kos, wird die Abteilung Seelsorge künftig allein leiten.
In den vergangenen Jahren haben mehrere deutsche Bistümer ihre diözesane Verwaltung umstrukturiert und neben dem kirchenrechtlich vorgeschriebenen Amt des Generalvikars Leitungspositionen eingerichtet, die von Laien besetzt werden können. Seit 2019 leitet die Juristin Stephanie Herrmann das Ordinariat der Erzdiözese München und Freising als "Amtschefin". Im Erzbistum Hamburg wurde 2019 das Amt eines Verwaltungsdirektors eingeführt, seit 2020 hat das Bistum Eichstätt einen Amtschef und das Erzbistum Bamberg eine Ordinariatsdirektorin. Im Bistum Mainz wurde das Amt der "Bevollmächtigten des Generalvikars" eingeführt und mit einer Pastoralreferentin besetzt. Von 2021 bis 2023 gab es im Bistum Münster einen Verwaltungsdirektor. Die Stelle wurde von einem Diakon ausgefüllt. 2023 wurde in Köln eine aus drei Personen bestehende Leitung des Generalvikariats eingeführt, in Trier wurde eine Doppelspitze gebildet. In der vergangenen Woche teilte das Bistum Limburg mit, dass am 1. Februar erstmals die neue Stelle der Bischöflichen Bevollmächtigten besetzt wird. (fxn)