"Unter Uns"-Schauspieler begrüßt Auflösung geistlicher Gemeinschaft
Der deutsch-peruanische Schauspieler Diego Carlos Seyfarth hat die Auflösung der umstrittenen Bewegung "Sodalitium Christianae Vitae" durch Papst Franziskus begrüßt. "Diese Gemeinschaft war nicht nur für ihre politische und finanzielle Macht bekannt, sondern auch für die Missbrauchsfälle in ihren Reihen", sagte Seyfarth in einem Instagram-Video (Dienstag). "Ich möchte von ganzem Herzen gratulieren und meine Dankbarkeit für den Kampf zum Ausdruck bringen, den alle Ex-Sodaliten geführt haben, und für alle Menschen, die seit Jahren und bis heute daran beteiligt waren."
Der unter anderem durch die TV-Serie "Unter uns" bekannte Seyfarth wurde als Sohn deutscher Auswanderer in Peru geboren. 2018 war er Teil der Originalbesetzung des peruanischen Theaterstücks "San Bartolo", das sich mit Missbrauch bei "Sodalicio" beschäftigt. Die Arbeit an dem Stück sei "nicht nur einer der reichsten, sondern auch einer der stärksten und schmerzhaftesten" Momente in seiner Karriere gewesen, bekannte Seyfarth nun in seinem Instagram-Video. Die Auflösung der Gemeinschaft zeige, was durch Kunst sichtbar gemacht und verändert werden könne.
Am Montag hatte die Generalversammlung der Gemeinschaft im brasilianischen Aparecida eine Mitteilung verbreitet, laut der sie von Papst Franziskus aufgelöst wurde. Damit reagierten die Verantwortlichen auf entsprechende Medienberichte. Im Juli und August 2023 hatte eine kirchenrechtliche Untersuchung schweren Machtmissbrauch und sexualisierte Gewalt innerhalb der aus Peru stammenden Gemeinschaft ans Licht gebracht, die in Lateinamerika kurz "Sodalicio" genannt wird. Im September 2024 wurden zehn Mitglieder auf Geheiß des Papstes aus der Gemeinschaft ausgeschlossen. Einen Monat zuvor hatte der Vatikan bereits den Gründer Fernando Figari nach Vorwürfen sexuellen Missbrauchs offiziell aus der Gemeinschaft ausgeschlossen. (cbr)
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