US-Vizepräsident attackiert Bischöfe – die weisen Vorwürfe zurück
US-Vizepräsident J.D. Vance wirft den Bischöfen des Landes Heuchelei in deren Haltung zur Flüchtlingshilfe vor. Die Bischofskonferenz solle "in den Spiegel schauen" und sich fragen, ob es ihnen wirklich um die humanitäre Hilfe für die Menschen gehe oder nur um das Geld – laut Vance über 100 Millionen US-Dollar –, das sie von der Regierung für ihre Flüchtlingshilfeprogramme erhielten, sagte Vance am Sonntag (Ortszeit) im Interview dem Sender CBS News.
Zuvor hatten die Bischofskonferenz sowie mehrere einzelne Bischöfe neue Bestimmungen der Regierung zu Migranten und Flüchtlingen kritisiert. Diese seien "zutiefst beunruhigend und werden negative Auswirkungen haben, die ganz besonders die verletzlichsten Menschen unter uns treffen", hieß es vergangene Woche etwa in einer Erklärung des Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Erzbischof Timothy P. Broglio.
Vance erklärte nun, die Kritik der Bischöfe habe ihn persönlich getroffen. "Als praktizierender Katholik war ich wirklich untröstlich über diese Erklärung", so der Vizepräsident. Den Bischöfen warf er ferner vor, kritische Themen bei der Migration, etwa ein angeblicher Anstieg des Menschenhandels von Minderjährigen durch offene Grenzen, zu ignorieren. "Ehrlich gesagt denke ich, die US-Bischofskonferenz war bislang kein guter Partner für eine vernünftige Migrationspolitik, für die die Menschen in Amerika gestimmt haben. Und als gläubiger Katholik hoffe ich, dass sie es zukünftig besser machen."
Bischöfe weisen Vorwurf zurück
Die Bischöfe haben bereits auf die Kritik des Vizepräsidenten reagiert. Sie verweisen auf eine lange bestehende Zusammenarbeit zwischen Bischofskonferenz und Regierung bei der Flüchtlingshilfe. Für ihre Mitarbeit im 1980 eingerichteten Aufnahmeprogramm für Flüchtlinge erhalte die Kirche zwar staatliche Gelder. "Dennoch reichen diese Mittel nicht aus, um die gesamten Kosten dieser Programme zu decken", so die Erklärung der Bischofskonferenz. (KNA)