Papst Franziskus trägt Rede nicht vor – "Es wäre eine Qual"
Papst Franziskus hat bei einer Audienz für Medienschaffende zum Heiligen Jahr im Vatikan für einen Lacher gesorgt: Die vorbereitete neunseitige Rede wollte er nicht selbst halten, sondern übergab sie seinem Mitarbeiter. "In meinen Händen halte ich eine neunseitige Rede. Um diese Zeit, wenn sich mein Magen zu regen beginnt, wäre das eine Qual", scherzte er am Samstag vor knapp 5.000 Journalistinnen und Journalisten.
Diese waren am Wochenende zur ersten Großveranstaltung des Heiligen Jahres nach Rom gekommen, um verschiedene Ansprachen zu hören und den Papst zu erleben. In seiner nicht gehaltenen, aber online veröffentlichten Rede würdigte er den oft lebensgefährlichen Dienst an der Wahrheit und forderte Medienschaffende auf, Geschichten zu erzählen, die Hoffnung wecken und Brücken bauen.
Guter Journalismus wichtiger denn je
In diesem Zusammenhang bat der Papst unter anderem um ein Gebet für alle Journalisten, die bei der Ausübung ihres Berufes ums Leben gekommen sind. Ebenso für jene, die im Gefängnis säßen, weil sie ihrem Beruf nachgegangen seien. Deshalb appellierte Franziskus an jene, die die Macht dazu haben, "alles in ihrer Kraft Stehende zu tun, damit alle zu Unrecht inhaftierten Journalisten freigelassen werden". Die Freiheit der Journalisten, so der Papst, schenke allen mehr Freiheit. "Eure Freiheit ist die Freiheit eines jeden von uns".
Zuvor hatte das Kirchenoberhaupt am Freitag in einer Botschaft zum Welttag der sozialen Kommunikationsmittel betont, dass guter Journalismus heute mehr denn je gebraucht werde. Es gelte, die Kommunikation zu entschärfen und von Aggression zu befreien. (mtr)
28.1.2025, 10.10 Uhr: Zweiter Absatz korrigiert: Die gesamte Rede wurde nicht vorgetragen. Es gab nur einige kurze Worte des Papstes.