Laiengremium keine "Vorfeldorganisation einer Partei"

ZdK: Wir betrachten Migration aus "Perspektive der Menschenwürde"

Veröffentlicht am 14.02.2025 um 16:50 Uhr – Lesedauer: 4 MINUTEN

Neubrandenburg/Potsdam ‐ Nach Kritik des Zentralkomitees der deutschen Katholiken an der CDU warnt dessen Generalsekretär, Marc Frings, vor Schäden an der politischen Kultur. Zudem äußert er sich zum ZdK-Austritt von Annegret Kramp-Karrenbauer.

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Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) ist keine "Vorfeldorganisation einer Partei  egal welcher", betont dessen Generalsekretär Marc Frings. Er erklärte im Interview mit dem "Nordkurier", Aufgabe des höchsten repräsentativen Gremiums des deutschen Laien-Katholizismus sei es, nach dem Christlichen in der Gesellschaft zu fragen: "Und das tun wir."

Die Kritik des ZdK an dem Unions-Gesetzesvorhaben zur Migrationspolitik begründete Frings mit "großer Sorge" um die Brandmauer in Richtung der AfD. Die politische Kultur könne so nachhaltigen Schaden nehmen, befürchtet er. Er hoffe, dass das, was Ende Januar im Bundestag passiert sei, die Ausnahme bleiben werde. "So sahen wir uns genötigt und gezwungen, einen kritischen Ton einzuziehen, weil wir Migrations- und Asylpolitik aus einer Perspektive der Menschenwürde betrachten", sagte Frings.

Frings: Bedauere Kramp-Karrenbauer-Austritt

Den Austritt der ehemaligen CDU-Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer aus dem ZdK bedauere er ausdrücklich: Sie habe in den vergangenen drei Jahren sehr engagiert Verantwortung übernommen, gerade an den Schnittstellen zwischen Politik und Kirche und zwischen Entwicklungs- und Verteidigungspolitik. "In dem Zwiespalt, in den wir sie mit unseren Stellungnahmen möglicherweise gebracht haben, war die Nähe zur Partei offenbar ausschlaggebender als die Nähe zum ZdK", sagte Frings.

Mit Blick auf den Reformprozess Synodaler Weg der katholischen Kirche in Deutschland sagte Frings, die Art und Weise der Kommunikation im Reformprojekt habe zu einem Kulturwandel innerhalb der katholischen Kirche beigetragen. Bezüglich der erarbeiteten Texte des Synodalen Weges komme nun die dezentrale Struktur der katholischen Kirche zum Zuge. Nun müssten die Beschlüsse in den 27 deutschen Diözesen umgesetzt werden. "Da hoffe ich jetzt auf einen Wettbewerb derer, die besonders engagiert hinter dieser Umsetzung stehen werden", sagte der Generalsekretär. Die Ergebnisse des Prozesses würden im Frühjahr 2026 vorgestellt, wenn der Synodale Weg zu einem Abschluss komme. (KNA)