Vatikan: Zustand des Papstes weiter stabil – positives Zeichen
Der Zustand von Papst Franziskus in der Klinik ist derzeit stabil. Daher verzichteten die behandelnden Ärzte auf das eigentlich für Freitagabend angekündigte medizinische Update, wie der Vatikan mitteilte. Es soll nun am Samstagabend erfolgen. Die Genesung von Franziskus gehe sehr langsam voran, doch dass es schon seit zehn Tagen keine erneuten Krisen gegeben habe, sei ein positives Zeichen, erklärte Vatikan-Sprecher Matteo Bruni genau einen Monat nach Einweisung des Papstes in die römische Gemelli-Klinik.
Der schwer lungenkranke Franziskus erhalte weiter Sauerstoff, der nachts über eine Atemmaske und tagsüber durch Nasenkanülen zugeführt werde. Außerdem mache der 88-Jährige leichte Mobilisierungsübungen. Die allmorgendlichen Medieninformationen zum Befinden des Papstes werde der Vatikan ab sofort reduzieren.
Weiterhin große Solidarität mit dem Papst
Weiterhin ist die Solidarität mit dem Argentinier groß, der seit zwölf Jahren Oberhaupt der rund 1,4 Milliarden Katholiken weltweit ist. In das Krankenhaus im Nordwesten Roms werden viele Kerzen, Kinderzeichnungen und Blumen für Franziskus gebracht. Dort wird der Papst seit 14. Februar im Privattrakt des zehnten Stocks unter anderem wegen einer beidseitigen Lungenentzündung behandelt. In der Klinik werden weiterhin Messen und Rosenkranzandachten für seine Genesung gefeiert.

Für Franziskus ist der derzeitige Klinikaufenthalt der längste seiner zwölfjährigen Amtszeit. Sein Vorvorgänger Johannes Paul II. verbrachte infolge des Attentats vom Mai 1981 55 Tage im Gemelli.
Am Sonntag ist für 11.30 Uhr im Gemelli eine "symbolische Umarmung" der Kinder für den Papst geplant. Organisiert wird das Treffen vom päpstlichen Komitee zur Organisation des Weltkindertags. Nach dem Angelusgebet bringt eine Gruppe Kinder einen Strauß weißer Rosen zur Klinikkapelle, die Lieblingsblumen des Papstes.
Bereits am Sonntagmorgen wollen 30.000 Athletinnen und Athleten ein besonderes Zeichen der Solidarität setzen: Vor dem Start des 30. Rom-Marathons sind die Profi- und Amateursportler aus 126 Ländern zu 42 Schweigesekunden für die Genesung des Papstes aufgerufen – pro Kilometer der Marathonstrecke eine Sekunde. Mit diesem "größten Moment der Besinnung und Stille in der Geschichte eines Sportereignisses" wolle man die Verbundenheit zu Franziskus ausdrücken, einem großen Fan des Sports und des Rom-Marathons, teilten die Veranstalter mit.
Längster Klinikaufenthalt in Franziskus' Amtszeit
Noch keine Information gab es zum Mittagsgebet am Sonntag, das der Papst zum fünften Mal seit 14. Februar nicht wie gewohnt vom Apostolischen Palast am Petersplatz halten kann. Für Franziskus ist es der längste Klinikaufenthalt seiner zwölfjährigen Amtszeit. Sein Vorvorgänger Johannes Paul II. (1978-2005) verbrachte infolge des Attentats vom Mai 1981 55 Tage im Gemelli. Benedikt XVI. (2005-2013) war in seiner knapp achtjährigen Amtszeit nie als Patient in der Klinik, sondern lediglich als Besucher, als sein Bruder Georg dort behandelt wurde.
Am Freitagabend wurde unterdessen wieder auf dem Petersplatz für die Gesundheit von Papst Franziskus gebetet. Zu der Andacht unter Leitung des argentinischen Geistlichen Lucio Adrian Ruiz, stellvertretender Präfekt der vatikanischen Kommunikationsbehörde, kamen wieder Tausende vor den Petersdom. Das Gebet wurde live von Medien weltweit übertragen. (KNA)