Studie: Durch Reisen von Papst Johannes Paul II. stieg Geburtenrate

Die Apostolischen Reisen von Papst Johannes Paul II. nach Lateinamerika haben die Geburtsraten in den jeweiligen Ländern beeinflusst. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie der US-amerikanischen University of Notre Dame. Das Forscherteam rund um die Wirtschaftswissenschaftlerin Lakshmi Iver untersuchte dafür die Geburtsraten in den lateinamerikanischen Ländern, die Johannes Paul II. zwischen 1979 und 1996 besuchte.
Die Forschenden konnten einen statistisch signifikanten Anstieg der Geburtsraten in den Ländern nachweisen, in denen das Kirchenoberhaupt in öffentlichen Ansprachen die katholische Soziallehre bekräftigte. Auch wenn es in den Predigten nicht direkt um Fruchtbarkeit ging, stärkte der Papst demnach die bereits bestehenden gesellschaftlichen Normen von Heirat und Familiengründung.
Menschen hören auf das, was der Papst ihnen sagt
Die Ergebnisse zeigten, "dass in den zwei bis fünf Jahren nach den Papstbesuchen in den 13 untersuchten Ländern zusätzliche 220.000 bis 251.000 Geburten stattfanden", heißt in einer Pressemitteilung der katholischen Universität. Dort, wo der Papst in seinen Ansprachen Ehe, Abtreibung oder Empfängnisverhütung erwähnte, stiegen die Geburtenraten am stärksten an. Wo er vorehelichen Sex verurteilte, gingen die Geburtenraten demnach zurück. Wo das Kirchenoberhaupt über den Wert der Ehe sprach, stiegen sowohl die Heirats- als auch die Geburtenrate.
"Diese Ergebnisse zeigen, dass die Menschen wirklich zuhören, was der Papst zu sagen hat", erklärte Iyer. "Und die Themen, die er anspricht, sind wirklich relevant." Die Botschaften des Papstes seien dabei am stärksten von Personen aus nicht-katholischen, wohlhabenden und hochgebildeten Haushalten wahrgenommen worden. Um die Sichtweise der Zuhörer auf Ehe und Familie zu ändern, sei dabei auch die Person des Papstes als Sprecher entscheidend gewesen, erklärte Iyer. (cbr)