Schreiben an vatikanisches Synodenbüro

Frauenbewegung pocht auf Gleichstellung und Frauendiakonat

Veröffentlicht am 04.04.2025 um 14:27 Uhr – Lesedauer: 4 MINUTEN

Wien ‐ Kirche darf kein Rückzugsort für patriarchale Strukturen sein: Das fordert die Katholische Frauenbewegung Österreichs. In einem Schreiben an das vatikanische Synodenbüro hat sie Argumente für das Frauendiakonat dargelegt.

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Die Kirche gefährdet sich selbst, wenn sie weiterhin nur Männer weiht – davon ist die Katholische Frauenbewegung Österreichs (kfbö) überzeugt. Wie die Frauenbewegung am Freitag mitteilte, habe sie dem vatikanischen Synodenbüro ihre Forderung nach einer offenen und gerechten Kirche mitgeteilt, in der Frauen und Männer gleichberechtigt wirken und Verantwortung tragen können.

Die Kirche werde erkennen, "dass sie mit der bisherigen Praxis der ausschließlichen Männerweihe nicht nur Frauen diskriminiert, sondern auch ihre eigene Glaubwürdigkeit und Zukunftsfähigkeit gefährdet", erklärte Angelika Ritter-Grepl, Vorsitzende der kfbö. Außerdem müsse die katholische Kirche Vorbild sein, "nicht Rückzugsort für patriarchale Strukturen". Es gehe "um ein wechselseitiges Miteinander und nicht um eine vorgegebene, hierarchische Ordnung zwischen Frauen und Männern".

In der Eingabe an das Synodenbüro betont die kfbö, dass zahlreiche Frauen in der Kirche bereits diakonale Dienste ausüben, jedoch ohne die sakramentale Stärkung und Anerkennung, die den geweihten Ständigen Diakonen zuteil wird. "Die Weihe von Frauen zum Ständigen Diakonat wäre ein klares Zeichen der Kirche, dass sie es ernst meint mit der Geschlechtergerechtigkeit", so Ritter-Grepl.

Traditionelle Rollenmuster überwinden

Die bestehende Geschlechterhierarchie in der Kirche habe zudem weitreichende Folgen: So würden Frauen oftmals in traditionelle Rollenmuster gedrängt, die ihre beruflichen und geistlichen Möglichkeiten einschränken. "Frauen sind nicht von Natur aus fürsorglicher oder hingebungsvoller als Männer - sie werden dazu gemacht", so Ritter-Grepl. Und weiter: "Diese stereotype Zuordnung von Geschlechterrollen schadet letztlich nicht nur Frauen, sondern auch Männern und der gesamten Kirche."

Die Frauenbewegung zeigte sich überzeugt, dass die Verantwortlichen in der Kirche die Debatte um die Zulassung von Frauen zu Weiheämtern aktiv und ernsthaft weitergeführt werden müsse. "Was vom Heiligen Geist kommt, kann nicht aufgehalten werden", zitiert die kfbö dazu aus dem Abschlussdokument der Weltsynode. (KNA)