Rund 60 Kardinäle im Vatikan versammelt: Erste Entscheidungen gefällt
Nach dem Papsttod sind am Dienstagmorgen die ersten rund 60 Kardinäle im Vatikan zusammengekommen. Bei der etwa eineinhalbstündigen Begegnung trafen sie zwei wichtige Entscheidungen für die nächsten Tage. Demnach wird der Leichnam von Franziskus am Mittwochmorgen in den Petersdom überführt. Bald danach können Menschen von ihm Abschied nehmen. Die Begräbnisliturgie findet am Samstag auf dem Petersplatz statt. Danach werden die sterblichen Überreste in der Basilika Santa Maria Maggiore beigesetzt.
Weiter wurden die drei Assistenten des Kardinalkämmerers Kevin Farrell per Los bestimmt. Wie das vatikanische Presseamt mitteilte, unterstützen den "Camerlengo" in den nächsten drei Tagen der ehemalige Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, der polnische Kardinal Stanislaw Rylko und der italienische Kurienkardinal Fabio Baggio. Danach wird erneut unter den dann anwesenden Kardinälen gelost. Von den insgesamt 252 Kardinälen sind 135 unter 80 Jahren und demnach wahlberechtigt beim nächsten Konklave.
Auch Seligsprechungsfeiern vorerst ausgesetzt
Darüber hinaus entschied die Generalkongregation, die geplanten Seligsprechungsfeiern bis zur Entscheidung eines neuen Papstes auszusetzen. Das teilte der Vatikan am Dienstag mit. Auch Entscheidungen zu laufenden Verfahren sollen so lange ausgesetzt werden, bis ein Nachfolger für Papst Franziskus gewählt ist. Am Montag hatte der Pressesaal des Heiligen Stuhls bereits mitgeteilt, dass die eigentlich für den 27. April vorgesehen Zeremonie zur Heiligsprechung von Carlo Acutis (1991-2006) vorerst ausgesetzt wird. Die Heiligsprechung sollte im Rahmen des Heilig-Jahr-Treffens für Jugendliche stattfinden. Bis auf die Zeremonie sollen die übrigen Programmpunkte des Heiligen Jahres wie geplant stattfinden. Aufgrund der Trauerzeit für Papst Franziskus wurde jedoch die für Samstag geplante große Musikveranstaltung im Circus Maximus abgesagt.
Die nächste Versammlung der Kardinäle findet am Mittwochnachmittag statt. Laut Vatikan sind zu diesen Treffen alle Kardinäle eingeladen. Dazu zählt auch der erstinstanzlich wegen Veruntreuung von Vatikangeldern zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilte Kardinal Angelo Becciu. Ob er lediglich an den Versammlungen teilnehmen wird oder auch seine Stimme bei der anstehenden Papstwahl abgeben darf, ist derzeit ungewiss. Im Jahr 2020 verlor er alle mit dem Kardinalsamt verbundenen Rechte, seinen Titel behielt er jedoch. (cbr/KNA)
22.04.2025, 14.40 Uhr: Ergänzt um weitere Details.