Stetter-Karp: Verständigung mit Rom hat sich verbessert

Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, sieht rund um die Fragen des Synodalen Wegs Fortschritte in der Verständigung zwischen der katholischen Kirche in Deutschland und dem Vatikan. In der ersten Phase des Reformprozesses sei noch kaum Raum gewesen, um sich international zu vernetzen. "Das ist uns Schritt für Schritt besser gelungen", sagte Stetter-Karp im Podcast "Vom Großen und Ganzen" (Freitag) der Katholischen Akademie in Bayern und der Wochenzeitschrift "Christ in der Gegenwart". Auch die Gespräche mit Rom seien intensiviert worden. "Wir hatten ja nie eine Einladung, aber haben doch Wege gefunden, dass Türen sich aufgemacht haben. Das hätte ich noch vor drei Jahren gar nicht für möglich gehalten."
Die Vertreter der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) hätten aus den Gesprächen in Rom berichtet, dass der inzwischen zu Papst Leo XIV. gewählte damalige Bischofspräfekt Robert Francis Prevost zu einem konstruktiven Gesprächsklima beigetragen habe. Viele würden daher große Hoffnungen und Zuversicht auf ihn setzen. "Und solange ich keinen gegenteiligen Eindruck habe, habe ich gar keinen Anlass, anderes zu sehen."
"Ich sehe das nicht als einen Selbstläufer"
Gleichzeitig gebe es "unendlich viele Erwartungen" an das neue Kirchenoberhaupt. "Und ich sehe das nicht als einen Selbstläufer", so Stetter-Karp. Es komme jetzt darauf an, eine Verständigung zum Entwurf des neuen synodalen Gremiums auf Bundesebene zu finden. Dieser Entwurf werde sich im Laufe des Jahres ohnehin noch verändern. "Solange wir die Chance haben, dass wir im Vorfeld jeweils erfahren, wo die Knackpunkte liegen und wir nicht einfach nur dann irgendwie die Tür zufallen sehen, würde ich es noch nicht aufgeben", erklärte die ZdK-Präsidentin.
Zu ihren persönlichen Knackpunkten sagte Stetter-Karp, dass viele Laien den Dialogprozess mit den Bischöfen vor dem Synodalen Weg frustriert verlassen hätten, weil dies nur "ein Laber-Club" gewesen sei. Wenn der Entwurf zur Satzung des synodalen Gremiums auf Bundesebene so verändert würde, "dass es quasi auf ein nettes, rundes Gespräch am runden Tisch" herauslaufe, das unverbindlich bleibe, dann sei das ZdK nicht dabei. "Da würde ich auch unsere Delegierten in der Mehrheit nicht hinter uns bekommen." Viele Engagierte in den Gemeinden würden schon heute fragen, ob sich die Anstrengung überhaupt lohne. Daher hätten gerade die Fragen nach Beraten und Entscheiden sowie nach dem Verfügen über Finanzen ein hohes Gewicht. (cbr)