Seenotretter: Papst Franziskus' Geist schwebt über Rettungsmission

Ein italienischer Seenotretter fühlt seine Missionen nach wie vor von Papst Franziskus begleitet. Der Geist des Ende April gestorbenen Papstes schwebe weiterhin über ihren Rettungsmissionen, so der Gründer der Nichtregierungsorganisation "Mediterranea Saving Humans", Luca Casarini, im Interview mit der Zeitung "La Repubblica" (Sonntagabend). "Ich vertraue darauf, dass er noch da ist."
Am Sonntag hatte die Organisation ein zweites Schiff zur Seenotrettung im Mittelmeer in Betrieb genommen, die "Mediterranea". Papst Franziskus habe von diesem größeren Schiff gewusst, so Casarini; "bis zuletzt bat er um Fotos, er war zufrieden, weil er uns immer dazu ermutigte, mehr zu tun". Und weiter: "Für ihn war es ein kategorischer Imperativ, den Letzten zu helfen. Unser Franziskus hat das Handeln nie vom Beten getrennt."
Casarini und Franziskus trafen regelmäßig zusammen, immer wieder auch gemeinsam mit geretteten Geflüchteten. Der Papst lobte stets die Arbeit der Seenotretter und lud Casarini auch als Gesandten seines Projekts Weltsynode in den Vatikan ein. Ebenso unterstützen die italienischen Bischöfe die Organisation, von der einige Besatzungsmitglieder inklusive Casarini derzeit wegen mutmaßlicher Beihilfe zur illegalen Einwanderung vor Gericht stehen.
Dank und Segen von hoher Vatikanstelle
Mit dem neuen Papst Leo XIV. habe Casarini noch keinen Kontakt gehabt, so der Seenotretter. Für die Inbetriebnahme des neuen Schiffes habe die Organisation jedoch eine Botschaft von Kurienkardinal Luis Antonio Tagle erhalten. "Und das ist ein wichtiges Signal", so Casarini. Demnach habe der Co-Chef des vatikanischen Dikasteriums für Glaubensverkündigung die Mission gesegnet, eine gute Fahrt gewünscht und seinen Dank dafür ausgesprochen, dass sich die Crew "für die Rettung unserer Brüder und Schwestern" einsetze, die im Mittelmeer ihr Leben riskierten. (KNA)