Zuvor soll noch ein weiteres päpstliches Schreiben erscheinen

Bericht über Titel und Inhalt der ersten Enzyklika von Papst Leo XIV.

Veröffentlicht am 01.10.2025 um 13:28 Uhr – Lesedauer: 

Rom ‐ Ein neuer Papst steckt sein inhaltliches Programm oft in ein weltweit verbreitetes erstes Lehrschreiben. In Rom wird derzeit spekuliert, wie die erste Enzyklika von Leo XIV. heißen wird – und was drinsteht.

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Römische Vatikanbeobachter spekulieren derzeit über Name und Inhalt der beiden ersten päpstlichen Lehrschreiben von Leo XIV. Es wird allgemein erwartet, dass seine erste Enzyklika die Herausforderungen der Menschheit durch die Künstliche Intelligenz (KI) als Thema haben wird. Das oft gut informierte römische Portal "Silere non possum" meldete am Mittwoch, der lateinische Titel des Schreibens werde "Magnifica humanitas" (Die großartige Menschheit) lauten.

Enzykliken sind weltweit verbreitete Lehrschreiben des Papstes, in denen meist Grundsatzfragen theologischer, philosophischer oder gesellschaftlicher Natur behandelt werden. Ihr Name leitet sich aus den ersten Worten des Textes ab.

Papst Leo hat sich seit seiner Wahl wiederholt über die rasante Entwicklung der KI geäußert und eindringlich vor den Gefahren dieser technologischen Entwicklung gewarnt. Laut "Silere non possum" könnte die erste Enzyklika von Papst Leo XIV. zum globalen Mega-Thema KI ähnliche Bedeutung haben wie die historische Enzyklika "Rerum novarum" von Papst Leo XIII. aus dem Jahr 1891. In ihr hatte sich erstmals ein Papst mit den Folgen der Industrialisierung auseinandergesetzt und damit die katholische Soziallehre begründet.

Auch ein Schreiben zum Thema Armut kommt

Weiter berichtete das Portal "Silere non possum", dass Leo XIV. noch vor der Enzyklika die Veröffentlichung eines päpstlichen Schreibens zum Thema Armut plane. Sie werde allerdings lediglich eine Apostolische Exhortation mit geringerem Verbindlichkeitsanspruch sein und widme sich der Bedeutung der Armen für die Verkündigung und Seelsorge der Kirche. Das Schreiben werde auf den 4. Oktober, den Tag des heiligen Franz von Assisi, datiert sein.

In dem Text werden laut dem Portal viele Ideen aufgenommen, die von dem inzwischen pensionierten italienischen Erzbischof Vincenzo Paglia (80) stammen. Paglia steht der Gemeinschaft von Sant'Egidio nahe und leitete unter Papst Franziskus von 2016 bis 2025 die Päpstliche Akademie für das Leben. Laut "Silere non possum" haben das vatikanische Glaubensdikasterium und das Staatssekretariat im Auftrag von Papst Leo den Text geprüft und überarbeitet. (KNA)