Papst Leo XIV. speist mit 1.300 Bedürftigen
Papst Leo XIV. hat die Tradition seines Vorgängers Franziskus fortgesetzt und am Welttag der Armen zusammen mit rund 1.300 Bedürftigen im Vatikan zu Mittag gegessen. Auf dem Speiseplan in der großen vatikanischen Audienzhalle standen unter anderem Lasagne, Hühnchen und Ofengemüse.
Während der Papst mit mehreren Personen an einer langen Tafel saß, waren die übrigen Teilnehmer an zahlreichen runden Tischen platziert, wie sie auch schon bei der Weltsynode im Vatikan zum Einsatz kamen. Das Essen wurde von Live-Musik begleitet. Unter den Teilnehmenden waren laut einem Bericht von Vatikan News neben Italienern auch viele Migranten sowie Betreuer aus Ordens- und Laiengemeinschaften sowie der Caritas.
Postumer Beifall für den Papst der Armen
Beim Tischgebet zu Beginn erinnerte Leo XIV. daran, dass Papst Franziskus den Tag der Armen gewollt und eingeführt habe. Er rief die Anwesenden auf, mit einem langen Applaus an den im April gestorbenen Papst zu erinnern. Zudem dankte er der Gemeinschaft der Vinzentiner, die das Essen organisatorisch ermöglicht hatten, und erbat Gottes Segen für die Speisen und für das Leben aller Anwesenden.
An dem Essen nahm laut italienischen Medienberichten auch eine Gruppe von Transsexuellen teil, die von einer französischen Ordensfrau betreut werden. Sie waren in der vorigen Amtszeit mehrfach im Vatikan gewesen und hatten mit Papst Franziskus gesprochen.
Appell an Verantwortliche
Zuvor hatte der Papst beim Gottesdienst im Petersdom am Vormittag an die politisch Mächtigen appelliert, sich um die Menschen zu sorgen, die kaum das Nötigste zum Leben haben. "Die Armut stellt für die Christen eine Herausforderung dar, aber auch für alle, die in der Gesellschaft Verantwortung tragen. Ich fordere daher die Staats- und Regierungschefs auf, auf den Schrei der Ärmsten zu hören", so das Kirchenoberhaupt.
Am Freitag hatte Leo bereits das neue medizinische Zentrum "San Martino" an den Kolonnaden des Petersdom eröffnet. Die Einrichtung ist eine Erweiterung der seit zehn Jahren bestehenden Ambulanz "Madre di Misericordia". Dort können Obdachlose, arme Menschen und Bedürftige in Rom kostenlose Gesundheitsversorgung in Anspruch nehmen. (mtr/KNA)
