Ermutigung zum Dialog zwischen den Kirchen

Papst veröffentlicht Schreiben zur Einheit der Christen

Veröffentlicht am 23.11.2025 um 14:01 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Am Freitag besucht Leo XIV. mit anderen Kirchenführern den Ort des grundlegenden christlichen Glaubensbekenntnisses. Aus diesem Anlass veröffentlichte er nun ein Lehrschreiben. Darin erinnert er an die Einheit und ermutigt zum Dialog.

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Papst Leo XIV. hat in einem Lehrschreiben an die Einheit der Kirchen erinnert und zu Dialog ermutigt. Das am Sonntag veröffentlichte Dokument trägt den Titel "In unitate fidei" (In der Einheit des Glaubens). Anlass ist das Gedenken an das ökumenische Konzil von Nizäa, das vor 1.700 Jahren die bis heute für alle Kirchen gültigen Grundlagen des christlichen Glaubens festlegte. Am Freitag besucht Leo XIV. gemeinsam mit dem orthodoxen Patriarchen Bartholomaios I. die antike Stätte bei der heutigen türkischen Stadt Iznik.

In dem zehnseitigen Apostolischen Schreiben heißt es: "In der Einheit des Glaubens, der seit den Anfängen der Kirche verkündet wird, sind die Christen dazu aufgerufen, einmütig unterwegs zu sein und das empfangene Geschenk mit Liebe und Freude zu bewahren und weiterzugeben." Dies komme in den Worten des Glaubensbekenntnisses an Jesus Christus als Sohn Gottes zum Ausdruck, wie es "das Konzil von Nizäa, das erste ökumenische Ereignis in der Geschichte des Christentums, vor 1.700 Jahren formuliert hat."

Versöhnung durch Dialog

Der Papst bezieht sich auf das jüngste Dokument der Internationalen Theologischen Kommission des Vatikan, das von Nizäa handelt und am 16. Dezember 2024 von der Behörde für Glaubenslehre veröffentlicht worden war. Leo XIV. bekräftigt, das Glaubensbekenntnis von Nizäa vereine alle Christen. Es spreche von einem Gott, "der uns nahekommt und uns auf unserem Weg begleitet".

Die Einheit der Christen zu suchen, bedeute "keine Rückkehr-Ökumene zum Zustand vor den Spaltungen, auch keine gegenseitige Anerkennung des aktuellen Status quo der Vielheit von Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften, sondern vielmehr eine Zukunftsökumene der Versöhnung auf dem Weg des Dialogs, des Austauschs unserer Gaben und geistlichen Schätze", schreibt der Papst.

"Die Wiederherstellung der Einheit unter den Christen macht uns nicht ärmer, vielmehr bereichert sie uns", so Leo XIV. weiter. Dieses Ansinnen könne "ähnlich wie in Nizäa nur durch einen geduldigen, langen und unter Umständen schwierigen Weg des Hörens und der gegenseitigen Offenheit möglich werden". (KNA)