Habemus papam, Gänswein über Gaby und Bodo, die Berührungsreliquie
Papsttod, Konklave, "Habemus papam": Schon allein wegen dieser weltweit beachteten Ereignisse war 2025 für die katholische Kirche ein herausgehobenes Jahr. Es war aber auch ein Jahr, in dem viele "kirchliche" Wortmeldungen fielen, die im Gedächtnis geblieben oder es wert sind, noch einmal in Erinnerung gerufen zu werden. Im Zitate-Jahresrückblick von katholisch.de kommen prominente Stimmen wie Papst Leo XIV., Erzbischof Georg Gänswein und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder zu Wort. Willkommen zum Rückspiegel der Worte.
Einmal Löwe, immer Löwe
"Ich werde immer 'Löwe' bleiben. Das ist wie mit der katholischen Kirche. Sie ist mir Heimat und Bestimmung, ich will nicht evangelisch werden."
Der bekannte Münchner Pfarrer und 1860-München-Fan Rainer Maria Schießler am 27. Februar in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) zum 125. Geburtstag des Lokalrivalen FC Bayern München.
Rückkehr in das Haus des Vaters
"Liebe Brüder und Schwestern, mit tiefer Trauer muss ich Ihnen den Tod unseres Heiligen Vaters Franziskus mitteilen. Um 7.35 Uhr heute Morgen ist der Bischof von Rom, Franziskus, in das Haus des Vaters zurückgekehrt. Sein ganzes Leben war dem Dienst an Gott und seiner Kirche gewidmet. Er hat uns gelehrt, die Werte des Evangeliums mit Treue, Mut und universeller Liebe zu leben, insbesondere zugunsten der Ärmsten und Ausgegrenzten. Mit unendlicher Dankbarkeit für sein Beispiel als wahrer Jünger des Herrn Jesus Christus empfehlen wir die Seele von Papst Franziskus der unendlichen barmherzigen Liebe des dreifaltigen Gottes."
Der Camerlengo der katholischen Kirche, Kurienkardinal Kevin Farrell, gibt am 21. April im Vatikan den Tod von Papst Franziskus bekannt.
Georg und Gaby
"Wir waren ständig zusammen. Haben vieles unternommen, lachten viel, hatten Spaß. Und natürlich haben wir uns auch geküsst. Mehr ist nicht passiert, das war eine andere Zeit."
Erzbischof Georg Gänswein am 22. April in einem "Bild"-Interview über seine frühere Freundin Gaby, die er verließ, um Priester werden und den damit verbundenen Zölibat leben zu können.
Bitte an den verstorbenen Papst
"Papst Franziskus pflegte seine Ansprachen und Begegnungen mit den Worten zu beenden: 'Vergesst nicht, für mich zu beten.' Lieber Papst Franziskus, nun bitten wir dich, für uns zu beten und vom Himmel aus die Kirche, Rom und die ganze Welt zu segnen."
Kardinaldekan Giovanni Battista Re am 26. April auf dem Petersplatz in seiner Predigt bei der Totenmesse für den verstorbenen Papst Franziskus.
Leo XIV. kurz nach seiner Wahl zum Papst am 8. Mai auf der Benediktionsloggia des Petersdoms.
Habemus papam
"Annuntio vobis gaudium magnum. Habemus papam: Eminentissimum ac Reverendissimum Dominum, Dominum Robertum Franciscum Sanctae Romanae Ecclesiae Cardinalem Prevost, qui sibi nomen imposuit Leonem XIV."
Kardinalprotodiakon Dominique Mamberti gibt am 8. Mai auf der Benediktionsloggia des Petersdoms die erfolgte Wahl des neuen Papstes Leo XIV. bekannt.
Der Friede sei mit euch allen
"Der Friede sei mit euch allen! Liebe Brüder und Schwestern, dies ist der erste Gruß des auferstandenen Christus, des guten Hirten, der sein Leben für die Herde Gottes gegeben hat. Auch ich möchte, dass dieser Friedensgruß in eure Herzen eindringt, eure Familien erreicht, alle Menschen, wo auch immer sie seien, an alle Völker, die ganze Erde. Der Friede sei mit euch!"
Papst Leo XIV. am 8. Mai auf der Benediktionsloggia des Petersdoms in der ersten Ansprache nach seiner Wahl.
Ein steiler Move
"Als Vater von vier Kindern wäre es ein steiler Move, wenn ich Papst werden wollte."
Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am 14. Mai bei "Cathys Stammtisch" mit Moderatorin Cathy Hummels auf die Frage, ob er lieber Papst oder US-Präsident wäre.
Auf einen Espresso mit dem Papst
"Mein Traum: eine Nacht im Vatikan, inklusive Espresso mit dem Papst!"
Der Gründer der Buchungsplattform Airbnb, Brian Chesky, am 8. Juni in einem Interview der "Welt am Sonntag" auf die Frage, welche prominenten Gastgeber auf seiner Wunschliste stehen.
Maria Kubin bezeichnet sich selbst als erste katholische Bischöfin Österreichs.
Die erste katholische Bischöfin
"Ich bin die erste katholische Bischöfin in Österreich."
Die altkatholische österreichische Bischöfin Maria Kubin am 16. Juni in einem katholisch.de-Interview.
Kaum lebendige Zellen des Glaubens
"Wo sollten Priesterberufungen herkommen, wenn nicht aus lebendigen Zellen des Glaubens? Doch solche Zellen gibt es hierzulande immer weniger."
Der Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt am 14. Juli in einem katholisch.de-Interview zur geringen Zahl von Priesterberufungen in Deutschland.
Jesus, Söder und ihre Follower
"Er hat mal erzählt, dass er jetzt mehr als 500.000 Follower hat. Darauf habe ich geantwortet: 'Jesus Christus hatte nur zwölf und von denen konnte er sich nur auf elf wirklich verlassen. Trotzdem hat er es zur Weltgeltung gebracht.' Da musste auch Söder schmunzeln."
Der CSU-Ehrenvorsitzende Theo Waigel am 19. August in einem Interview der "Augsburger Allgemeinen" über den Social-Media-Erfolg des bayerischen Ministerpräsidenten und Food-Influencers Markus Söder (CSU).
Mensch, nicht Mann
"Wir glauben ja an die Menschwerdung Gottes, nicht an die Mannwerdung Gottes. Gott ist Mensch geworden, nicht Mann."
Der Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann am 18. September in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) zur Begründung, warum er für eine Weihe von Frauen zu Diakoninnen plädiert.
Bodo Ramelow, einer der wenigen bekennenden Christen bei der Linken, im Februar 2016 bei einem Treffen mit Papst Franziskus im Vatikan.
Bodo, die Berührungsreliquie
"Man hat mir gesagt, ich sei bald eine Berührungsreliquie, weil ich demnächst schon meinen dritten Papst in Rom treffe."
Der Vizepräsident des Deutschen Bundestags, Bodo Ramelow (Linke), am 21. September auf einem Podium beim "Fest für die Demokratie" zum 80-jährigen Bestehen der "Frankfurter Rundschau" über seinen geplanten Besuch bei Papst Leo XIV.
Kardinal Marx und die Versuchung
"Schon in meinem Studium hat mich die Gestalt des heiligen Ignatius von Loyola fasziniert. Ich war sogar in der Versuchung, einmal dem Orden beizutreten. Aber ich habe es doch gelassen. Ist auch gut so."
Kardinal Reinhard Marx am 10. Oktober beim Festgottesdienst anlässlich des Jubiläums "100 Jahre Hochschule der Philosophie" der Jesuiten in München.
Die schockierende Sprache vieler Politiker
"Ich sehe täglich, dass das Zusammenleben bei uns eigentlich ziemlich gut funktioniert, quer durch alle Nationalitäten. Was mich eher schockiert, ist die Sprache vieler Politiker, die oft das Bild eines gescheiterten Deutschlands zeichnen. Dabei ist so viel Gutes vorhanden!"
Der Nürnberger Seelsorger Ansgar Wiedenhaus am 17. Oktober in einem katholisch.de-Interview zu der umstrittenen "Stadtbild"-Aussage von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU).
Die Katechese und der Schuh
"Dass wir wirklich die Katechese vernachlässigt haben, finde ich nicht. Ich bin jetzt 32 Jahre im kirchlichen Dienst. Den Schuh ziehe ich mir persönlich nicht an."
Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf am 20. Oktober in einem katholisch.de-Interview auf die Frage, ob die Katechese in der Kirche jahrelang vernachlässigt wurde.
