Papst sieht seine Nahost-Reise als Hoffnungszeichen für Frieden
Eine optimistische Bilanz seiner jüngsten Nahost-Reise hat Papst Leo XIV. gezogen. Beim Angelusgebet auf dem Petersplatz sagte er am Sonntag, die Begegnungen in der Türkei und im Libanon hätten gezeigt, "dass Frieden möglich ist und dass Christen im Dialog mit Männern und Frauen anderer Glaubensrichtungen und Kulturen zu seiner Verwirklichung beitragen können."
Über seine persönlichen Erfahrungen im Libanon berichtete der Papst: "Die Libanesen warteten auf ein Wort und eine tröstende Gegenwart, aber sie waren es, die mich mit ihrem Glauben und ihrer Begeisterung getröstet haben!" Weiter sagte er: "Ich habe Menschen getroffen, die das Evangelium verkünden, indem sie Vertriebene aufnehmen, Gefangene besuchen und ihr Brot mit Bedürftigen teilen. Es hat mich getröstet, so viele Menschen auf der Straße zu sehen, die mich begrüßten, und die Begegnung mit den Angehörigen der Opfer der Explosion im Hafen von Beirut hat mich bewegt."
Erinnerung an historische Jahrestage
In seiner Ansprache erinnerte der Papst auch an die vor genau 60 Jahren in Rom veröffentlichte gemeinsame Erklärung von Papst Paul VI. und Patriarch Athenagoras, mit der die gegenseitige Exkommunikation von Orthodoxen und Katholiken nach über 900 Jahren beendet wurde. Er sagte, "wir erneuern unser Engagement auf dem Weg zur vollen sichtbaren Einheit aller Christen".
Auch an das Zweite Vatikanische Konzil, das vor 60 Jahren, am 8. Dezember 1965, endete, erinnerte der Papst. Er verglich es mit einem Bild des biblischen Propheten Jesaja: "Auf den Trieb, der aus einem scheinbar toten Baumstumpf sprießt, beginnt der Heilige Geist mit seinen Gaben zu wehen." Das sei die Erfahrung, die die Kirche beim Konzil gemacht habe. Bei der größten Kirchenversammlung der Geschichte beschlossen die katholischen Bischöfe aller Erdteile vor 60 Jahren umfangreiche Reformen und eine Öffnung zum Dialog mit anderen Kirchen und Glaubensgemeinschaften. (KNA)
