Integration durch Arbeit
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Bei einer Umfrage unter Flüchtlingen, was für sie typisch deutsch sei, kam als deutliches und für manch einen womöglich überraschendes Ergebnis heraus: einen Arbeitsplatz zu haben.
Die zu Beginn dieses Jahres 2016 gestartete Expertise "Was wir über Flüchtlinge (nicht) wissen" vom Sachverständigenrat deutscher Stiftungen (SVR) für Integration und Migration in Zusammenarbeit mit der Robert-Bosch Stiftung verfolgt das Ziel, "die Perspektive der Flüchtlinge durch eine wissenschaftlich fundierte Beschreibung für die Weiterentwicklung der Integrationspolitik zu erschließen".
Die Autoren
Marie-Luise Dött ist Bundestagsabgeordnete und Bundesvorsitzende des Bundes katholischer Unternehmer (BKU). Karl-Sebastian Schulte ist Leiter des BKU-Arbeitskreises Soziale Ordnung und Mitglied des BKU-Bundesvorstands.Das heißt, die Sicht der Flüchtlinge wahrzunehmen und somit "Handlungsempfehlungen für eine Verbesserung der Aufnahme und Integration von Flüchtlingen 'zu entwickeln', die für politische Entscheidungsträger in Bund, Ländern und Kommunen sowie für staatliche und zivilgesellschaftliche Akteure der praktischen Flüchtlingsarbeit relevant sind", so die Direktorin des SVR-Forschungsbereichs, Cornelia Schu.
Als Unternehmer vor Ort wirken
Hier ist ein, wenn nicht der, entscheidende Ansatz zu einer gelingenden Integration: Einer täglichen geregelten Arbeit nachzugehen, einen festen Arbeitsplatz zu haben, mit dem sich das tägliche Brot verdienen lässt, sich mit seinem Arbeitsplatz eine stabile Zukunft für sich und seine Familie aufzubauen, das ist für viele Flüchtlinge unterschiedlicher Nationen typisch deutsch. Für eine erfolgreiche Integration der vielen Flüchtlinge aus den unterschiedlichen Ländern dieser Welt in unsere Gesellschaft müssen die geflüchteten Menschen in den deutschen Arbeitsmarkt integriert werden: in Form von Praktika, Trainee-Programmen, Ausbildungsplätzen oder Festanstellungen.
Dossier: So schaffen wir das - Die Debatte zur Flüchtlingskrise
"Wir schaffen das" ist zum geflügelten Ausspruch in der Flüchtlingskrise geworden. Doch wie kann eine realistische Willkommens- und Integrationspolitik künftig aussehen? Darüber lässt katholisch.de in einer Serie Experten aus unterschiedlichen Bereichen diskutieren.Ein wichtiger Baustein, damit eine erfolgreiche Integration in den deutschen Arbeitsmarkt gelingen kann, sind vor allem regionale Unternehmerinitiativen. Viele Unternehmer vor Ort möchten Flüchtlinge eine berufliche Chance geben, möchten im Rahmen eines Praktikums beurteilen können, ob die jeweilige Person geeignet ist für einen Ausbildungsweg oder möglicherweise eine Festanstellung bei vorhandenen beruflichen und sowie sprachlichen Qualifikationen. Häufig besteht der unternehmerische Wille zur Integration. Doch wie integriert man als Unternehmer Flüchtlinge in seinen Betrieb? Welcher administrative Aufwand ist damit verbunden, welche behördlichen Hürden sind zu nehmen?
Duales Ausbildungssystem muss angepasst werden
Pragmatisches, zielorientiertes Handeln ist gefordert, damit die Arbeitsmarktintegration der Flüchtlinge gelingt. Das erfolgreiche und weltweit geschätzte deutsche duale Ausbildungssystem muss an die Bedürfnisse und Anforderungen der Flüchtlinge angepasst werden.
Der BKU als Schnittstelle zwischen Wirtschaft, Kirche und Politik und als Vertreter der Sozialen Marktwirtschaft nach dem Konzept der Subsidiarität und Solidarität sieht in der Arbeitsmarkintegration der nach Deutschland geflüchteten Menschen einen der entscheidenden Ansatzpunkte für eine gelingende Integration. Wirtschaftliche und gesellschaftliche Verantwortung ergänzen und begünstigen sich.
Unternehmer sollen sich hierzu ermutigt fühlen.
Linktipps: Informationen zum Thema Integration durch Arbeit
- Staatliche Einrichtungen vor Ort unterstützen Unternehmer bei ihrem Integrationswillen und führen sie durch den Dschungel der Bürokratie. Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat dazu einen Überblick zu wesentlichen Rahmenbedingungen für Arbeitgeber zusammengestellt. Für tiefergehende Informationen oder Fragen steht der jeweilige Arbeitgeber-Service der Agenturen für Arbeit vor Ort zur Verfügung.
- Die BDA (Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände e. V.) und KOFA (Fachkräftesicherung für kleine/mittlere Unternehmen) unterstützten mit ihrem Beratungspapier "Integration von Flüchtlingen über 'Praktika' - Was Sie als Unternehmen beachten müssen" Unternehmen bei der Einrichtung von Praktika für Flüchtlinge in ihrem Unternehmen. Nähere Informationen zum Beratungspapier der BDA und KOFA finden Sie hier zum Download als PDF-Datei.
- Internet-Plattformen wie migranten-in-ausbildung.de der Stuttgarter Initiative MIA vom Bund Katholischer Unternehmer BKU e.V. und Caritas bringen Flüchtlinge und Unternehmen direkt zusammen, helfen dabei, formelle Hürden zu überwinden, die Flüchtlinge in Sprachkurse zu vermitteln und im Betrieb willkommen zu heißen und zu integrieren.