Katholisch.de stellt die aktuell 37 "Doctores Ecclesiae" vor

Das sind unsere Kirchenlehrer

Veröffentlicht am 02.05.2019 um 00:01 Uhr – Lesedauer: 
Kirchengeschichte

Bonn ‐ Bisher gibt es 37 Kirchenlehrer: Katharina von Siena, Thomas von Aquin oder die acht Kirchenväter – aber auch einige weniger bekannte Theologen oder Mystiker. Katholisch.de stellt sie alle in kurzen Porträts vor.

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Heilige, Geistliche und Bischöfe, die einen prägenden Einfluss auf die Theologie hatten, werden als Kirchenlehrer bezeichnet. Um den Titel zu erhalten, muss der Person Rechtgläubigkeit nachgewiesen werden, eine "herausragende Lehre" und ein "hoher Grad von Heiligkeit". Nach Prüfung durch ein Gericht am Apostolischen Stuhl erhebt der Papst die Betreffende(n) zum Kirchenlehrer. Der Titelaspirant muss nicht formell heiliggesprochen sein, wie Benedikt XVI. 2012 am Beispiel von Hildegard von Bingen zeigte.

A

Albertus Magnus (1193 oder 1206-1280)

Albert ist einer der größten mittelalterlichen Theologen und Universalgelehrten. Er war zugleich Naturwissenschaftler, Philosoph und Jurist. Herausragende Bedeutung hatte Albert als Vermittler der aristotelischen Philosophie, die er für die christliche Theologie fruchtbar machte. Schon von seinen Zeitgenossen wurde er "der Große" genannt, latinisiert "Albertus Magnus". Er wurde um 1193 (oder 1206) in Lauingen an der Donau geboren. Er studierte in Padua und wurde dort 1223 Dominikaner. Wenig später kam er nach Köln, dozierte dann in Hildesheim. 1260 übernahm er auf Weisung des Papstes die Leitung des Bistums Regensburg; bereits 1262 nahm Papst Urban IV. seinen Rücktritt an. Heilig gesprochen und zum Kirchenlehrer erhoben wurde Albert erst 1931. Gedenktag: 15. November.

Alfons Maria von Liguori (1696-1787)

Alfons Maria von Liguori war Jurist, Moraltheologe, Bischof und Ordensgründer. Er stammte aus einer reichen neapolitanischen Adelsfamilie und war schon früh ein erfolgreicher Rechtsanwalt. Die Karriere gab er bald auf und wurde mit 30 Jahren Priester. 1731 gründete er die Redemptoristinnen und ein Jahr später die "Kongregation des allerheiligsten Erlösers" (Redemptoristen), einen Missionsorden für das einfache Volk. Er verbrachte viel Zeit auf der Kanzel oder im Beichtstuhl, auch als Bischof im Königreich Neapel. Seine "Moraltheologie" und seine Unterweisungen für Beichtväter haben großen Einfluss ausgeübt. Mit 79 Jahren gab er aus gesundheitlichen Gründen sein Bischofsamt auf und starb mit fast 91 Jahren am 1. August 1787 im Kloster. Alfons Maria von Liguori wurde 1839 heilig gesprochen und 1871 zum Kirchenlehrer erhoben. Gedenktag: 1. August.

Ambrosius von Mailand (339-397)

Ambrosius von Mailand, Sohn eines hohen römischen Verwaltungsbeamten, ist einer der vier großen westlichen Kirchenväter. Als er 374 ach dem Tod des Bischofs von Mailand vermitteln wollte, wählte ihn das Volk selbst zum Bischof der Stadt. Durch das Studium vor allem der griechischen Kirchenväter erwarb Ambrosius sich ein theologisches Wissen, das er mit seiner antik-römischen Bildung verband. Er verteidigte die Kirche von Mailand gegen die Ansprüche der arianischen Kaiserin Justina und wehrte staatliche Übergriffe auf die Kirche ab. Zudem dichtete er Hymnen und führte sie nach östlichem Vorbild in die lateinische Liturgie ein Gedenktag: 7. Dezember.

Anselm von Canterbury (1033-1109)

Der Theologe und Philosoph Anselm wird vielfach als Begründer der Scholastik angesehen. Er stammte aus lombardischem Adel im Piemont und lebte ab 1060 als Mönch im Kloster Bec in der Normandie, das er ab 1078 als Abt leitete. Seine Bemühungen, die Mönche zu einem höheren geistigen Leben zu führen, waren weit über sein Kloster hinaus von Erfolg gekrönt. Er wurde 1093 Erzbischof von Canterbury und verteidigte als Primas von England die Freiheit der Kirche gegenüber dem englischen König. Anselm lehnte den Lehenseid der Bischöfe und die Einsetzung in das geistliche Amt durch Nichtgeistliche ab. Dafür musste er zweimal in die Verbannung gehen. Als philosophisch-theologischer Schriftsteller hatte er großen Einfluss auf die mittelalterliche Gotteslehre. 1720 wurde er zum Kirchenlehrer erhoben. Gedenktag: 21. April.

Der gro?e 
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Bild: ©jorisvo/Fotolia.com

Der heilige Augustinus (354-430) war Bischof von Hippo und ist einer der vier großen lateinischen Kirchenväter. Er stammt aus Tagaste in Nordafrika (heutiges Souq Ahras in Algerien). Das flammende Herz - es steht für feuerige Gottesliebe - ist sein Attribut und spiegelt sich auch im Wappen des Augustinerordens wider.

Antonius von Padua (1195-1231)

Antonius war ein bedeutender Prediger und Franziskaner. Geboren in Lissabon, trat er mit fünfzehn Jahren bei den Augustinerchorherren ein, wurde aber später Franziskaner. Nach einem kurzen Aufenthalt in Marokko wurde er krank, und auf der Rückreise verschlug es ihn nach Italien. Franz von Assisi ernannte ihn zum Lehrer der Theologie für die Brüder in Bologna. Aber das eigentliche Feld von Antonius' Tätigkeit wurde die Predigt. In Norditalien, Südfrankreich und zuletzt in Padua strömten ihm die Volksmassen zu. Er trat gegen den Wucher auf und setzte sich überhaupt für die Rechte der Armen ein. Er starb bereits 1231, erschöpft von seinen übermenschlichen Anstrengungen. Papst Pius XII. erklärte ihn 1946 zum Kirchenlehrer. Gedenktag: 13. Juni.

Athanasius der Große (um 295-373)

Athanasius, auch Athanasius von Alexandria genannt, ist einer der vier großen Kirchenlehrer des Orients. Geboren um 295 in Alexandrien, wurde der Sohn christlicher Eltern 328 Patriarch seiner Heimatstadt. 325 war er als Diakon beim Konzil von Nizäa und wurde zu einem der Hauptverteidiger des damals festgeschriebenen Glaubensbekenntnisses. Athanasius war ein unentwegter Vorkämpfer gegen die Lehre des Arius, der die Wesensgleichheit Christi mit dem Vater leugnete. Deshalb musste er mehrmals in die Verbannung gehen. Er verbrachte über siebzehn Jahre im Exil, unter anderem in Trier (335-337) und Rom (339-345). Gedenktag: 2. Mai.

Augustinus von Hippo (354-430)

Augustinus war einer der einflussreichsten Theologen der Kirchengeschichte und hat durch sein philosophisches Denken die gesamte westliche Kulturgeschichte geprägt. Der Sohn der heiligen Monika lehrte ab 384 Rhetorik in Mailand, wo er Bischof Ambrosius kennenlernte. Unter dessen Einfluss empfing Augustinus 387 die Taufe und begann, in seiner Heimatstadt Tagaste mit einigen Weggefährten ein klosterähnliches Leben zu führen. 391 zum Priester geweiht, war er von 395 bis zu seinem Tod Bischof von Hippo Regius (heute Algerien). Er verfasste zahlreiche theologische und philosophische Schriften, eine Ordensregel ("Augustinusregel") und sein wohl bedeutendstes Werk: die autobiographischen "Bekenntnisse" (Confessiones). Augustinus ist Kirchenvater sowie einer der vier lateinischen Kirchenlehrer der Spätantike. Seinen Gedenktag feiert die Kirche am 28. August.

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Linktipp: Herausragende Gestalten

Es gibt 37 Kirchenlehrer in der katholischen Kirche. Was bedeutet dieser Titel, wie kann man ihn bekommen und wer hat ihn noch? (Artikel aus dem Jahr 2015)

B

Basilius der Große (um 330-379)

Basilius war ein aus Kappadokien (Zentralanatolien) stammender Bischof. Er wurde nach seinen Studienjahren in Athen und Konstantinopel zuerst Eremit und verfasste dabei gemeinsam mit seinem Freund Gregor von Nazianz Mönchsregeln, die bis heute für das orientalische Mönchtum richtungweisend sind. 370 wurde er zum Erzbischof seiner Heimatstadt Cäsarea ernannt. Er kämpfte sein Leben lang für Frieden und Einheit innerhalb der christlichen Kirche und gegen die Einmischungen des oströmischen Kaisers in kirchliche Angelegenheiten. Als Theologe von überragenden Fähigkeiten, glänzender Prediger und Neugestalter der Liturgie bekam er bereits von seinen Zeitgenossen den Beinamen "der Große". Er prägte die Theologie des 4. Jahrhunderts mit der Ausarbeitung der Lehre von der Dreifaltigkeit entscheidend. Sein Gedenktag ist am 2. Januar.

Beda der Ehrwürdige (672/73-735)

Beda war Benediktiner und Priester im nordenglischen Kloster Jarrow sowie Lehrer und Schriftsteller. Er gilt als einer der bedeutendsten Gelehrten seiner Zeit und erster wissenschaftlicher Theologe des Mittelalters überhaupt. Seine Schriften umfassen nahezu sämtliche Wissensgebiete der damaligen Zeit. Besonders tat sich Beda aber in der Erforschung und Auslegung der Bibel hervor. Zudem widmete er sich intensiv dem Studium der Kirchengeschichte und verfasste 731 die erste vollständige "Kirchengeschichte des englischen Volkes". Darüber hinaus setzte er die bis heute maßgebliche Zeitrechnung in Jahren "nach Christi Geburt" durch. Seit dem 9. Jahrhundert wurde Beda als Heiliger verehrt und von der Nachwelt mit dem Beinamen "Venerabilis" ("der Ehrwürdige") versehen. 1899 wurde er zum Kirchenlehrer erhoben. Sein Gedenktag ist der 25. Mai.

Bernhard von Clairvaux (1090-1153)

Bernhard von Clairvaux ist einer der großen Heiligen der mittelalterlichen Reformbewegung der Kirche. Er stammte aus burgundischem Adel, trat aber nach dem Tod seiner Mutter 1112 mit 30 Gleichgesinnten in das Reformkloster Cîteaux ein. Drei Jahre später wurde er mit zwölf Mönchen zur Gründung von Clairvaux ausgesandt, das mit ihm als Abt nach harten Anfängen rasch aufblühte. Bis zu Bernhards Tod erfolgten von dort aus 69 Neugründungen. Er befasste sich zudem mit den großen Problemen der Kirche, wurde Berater von Päpsten, Bischöfen und Fürsten. Im Papstschisma von 1130 bis 1138 warb er in mehreren Ländern für Papst Innozenz II. Einer seiner Mönche von Clairvaux wurde Papst Eugen III. Dieser beauftragte Bernhard, den zweiten Kreuzzug zu predigen. Die Enttäuschung über die Niederlage überschattete sein Lebensende. Bereits 1174 wurde er heilig gesprochen und 1830 zum Kirchenlehrer erhoben. Gedenktag: 20. August.

E

Ephräm der Syrer (306-373)

Ephräm ist einer der bedeutendsten Schriftsteller der syrischen Kirche und wird auch die "Harfe des Heiligen Geistes" genannt. Er stammte aus einer christlichen Familie in Nisibis in Ostanatolien und wirkte zunächst dort als Diakon. Als die Stadt 363 an die Perser fiel, zog Ephräm nach Edessa (heute: Şanlıurfa). Dort war er zunächst Einsiedler und gründete dann eine theologische Schule. Ephräm verfasste Kommentare zur Bibel und Predigen; berühmt wurde er aber für seine Hymnendichtung. Er gilt als der größte Dichter der Väterzeit und prägte die syrisch-aramäische Literatur in Form und Inhalt. 1920 wurde er zum Kirchenlehrer erhoben. Gedenktag: 9. Juni.

Bild: ©picture alliance / akg

Franz von Sales, als Fürstbischof von Genf seine Kleider flickend. Farblithographie, anonym, Frankreich um 1890.

F

Franz von Sales (1567-1622)

Franz von Sales war Ordensgründer, Mystiker und Bischof. Er stammte aus einer adeligen Familie in Savoyen und studierte in Paris und Padua auf Wunsch des Vaters Jura und aus eigenem Wunsch Theologie. 1594 wurde er Priester. In den Auseinandersetzungen nach der Reformation missionierte er unter großen Anstrengungen und mit Erfolg bei den Calvinisten südlich des Genfer Sees. 1602 wurde er Bischof von Genf mit dem Sitz in Annecy. Seine zahlreichen Schriften für Kleriker und Laien verbinden weltliche und geistliche Kultur; die berühmtesten Werke sind "Philothea" und "Theotimus". Zusammen mit Johanna Franziska von Chantal gründete die Salesianerinnen. Der Lehrer des geistlichen Lebens durch Wort und Schrift ist Patron der katholischen Presse und der Schriftsteller. Er wurde 1665 heiliggesprochen und 1877 zum Kirchenlehrer ernannt. Gedenktag: 24. Januar.

Basilius der Große, Gregor von Nazianz und Johannes Chrysostomus
Bild: ©dpa

Auf der Ikone sind Basilius der Große, Gregor von Nazianz und Johannes Chrysostomus dargestellt.

G

Gregor der Große (um 540–604)

Papst Gregor ist einer der vier großen lateinischen Kirchenväter. Geboren um 540 in Rom aus senatorischem Adel, wandelte er den väterlichen Palast nach dem Tod seines Vaters in ein Benediktinerkloster. Er wurde Gesandter in Konstantinopel und 590 zum Papst gewählt. Er leitete die Christianisierung Englands in die Wege, baute die kirchliche Armenpflege aus und erneuerte die Liturgie. Durch seine zahlreichen Schriften beeinflusste er die Theologie der nachfolgenden Jahrhunderte. Gestorben ist er am 12. März 604; sein Gedenktag, der 3. September, ist der Tag seiner Bischofsweihe (590).

Gregor von Narek (951-1003)

Gregor von Narek war ein armenischer Mönch, Mystiker und Schriftsteller. Sehr früh trat er in das Kloster Narekawank am Vansee (heutige Türkei) ein, empfing im Alter von 25 Jahren die Priesterweihe und wurde bald danach Abt des Klosters. Gregor verfasste bedeutende Schriften über Theologie, Astronomie, Geometrie, Mathematik, Literatur und Musik. Sein theologisches Hauptwerk, das "Buch der Klagelieder", gilt als herausragender Vertreter mittelalterlicher armenischer Dichtkunst. Wegen seiner großen Bedeutung für die Entwicklung von Theologie und Frömmigkeit wurde Gregor in der Armenischen Kirche seit langem als Kirchenlehrer verehrt. Papst Franziskus erhob ihn 2015 – zum 100. Jahresgedächtnis des Völkermords an den Armeniern – zum Kirchenlehrer der katholischen Kirche. Sein Gedenktag ist der 27. Februar.

Gregor von Nazianz (329-390)

Gregor von Nazianz lernte während seines Studiums in Athen Basilius den Großen kennen, mit dem er eine lebenslange Freundschaft schloss und zwei Jahre ein asketisches Einsiedlerleben führte. Nach der Rückkehr in seine Heimat wurde er um 360 getauft und später von seinem eigenen Vater zum Priester geweiht. Sein Freund Basilius war es, der Gregor 372 zum Bischof von Sasima weihte. Beide Weihen erfolgten gegen seinen Willen. Von 380 bis 381 war Gregor kurzzeitig Metropolit von Konstantinopel, trat aber nach Intrigen und Wirren gerne zurück und lebte zurückgezogen in Nazianz. Er hat das Bekenntnis von der Dreieinigkeit und von den zwei Naturen Christi vertieft und ist einer von nur drei Kirchenvätern, denen offiziell der Titel "der Theologe" verliehen wurde. Sein kirchlicher Gedenktag ist am 2. Januar.

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Poste aus dem 12. Jahrhundert mit Hildegard von Bingen als Porträt
Bild: ©picture-alliance / akg-images

Die mittelalterliche Mystikerin Hildegard von Bingen (1098-1179) aus der Nähe von Alzey in Rheinhessen ist Kirchenlehrerin in der katholischen Kirche.

H

Hieronymus (347-420)

Hieronymus ist mit Ambrosius, Augustinus und Gregor dem Großen einer der vier sogenannten großen Kirchenväter der Spätantike. Er galt als temperamentvoller Mann, der jedoch von einer großen Liebe zu Christus und zur Kirche geprägt war. Seine wohlhabenden christlichen Eltern schickten ihn 354 nach Rom zum Studium der Grammatik, Rhetorik und Philosophie – aus dem Studenten wurde zunächst ein Wissenschaftler. 379 ließ er sich in Antiochia zum Priester weihen. Von 382 bis 384 war er Sekretär des Papstes Damasus I. und wirkte als Seelsorger vornehmer römischer Frauen. Das historisch bedeutendste Werk des Gelehrten ist die lateinische Bibelübersetzung (Vulgata). Seine Briefe und Streitschriften sind wichtige Dokumente der Zeitgeschichte. Die Kirche gedenkt seiner am 30. September.

Hildegard von Bingen (1098-1179)

Hildegard von Bingen ist eine der herausragenden Frauengestalten des Mittelalters, die bis heute auch außerhalb kirchlicher Kreise hohe Beachtung findet. Als Kind wurde sie zur Erziehung zu Jutta von Sponheim auf den Disibodenberg gebracht. Als Jutta, die Meisterin der Klause, 1136 starb, wurde Hildegard ihre Nachfolgerin. 1150 zog sie mit ihren inzwischen zahlreicher gewordenen Nonnen in das von ihr erbaute Kloster Rupertsberg bei Bingen. Um 1165 besiedelte sie das damals leerstehende Kloster Eibingen oberhalb von Rüdesheim. ­Durch ihre Schriften, Briefe, Predigten und Prophezeiungen wurde sie bald eine bekannte Persönlichkeit. Die angesehene Theologin und Universalgelehrte stand im Briefwechsel mit Päpsten und Königen. 2012 erhob Papst Benedikt XVI. sie zur Kirchenlehrerin. Ihr Gedenktag ist der 17. September.

Hilarius von Poitiers (um 315-367)

Hilarius von Poitiers war zunächst Heide, der rund fünf Jahre nach seiner Taufe um 350 Bischof in Gallien wurde. Er war ein Gegner des Arianismus, einer christlichen Lehre, die die Gottheit Jesu leugnete. 356 wurde er deswegen nach Phrygien auf dem Gebiet der heutigen Türkei verbannt, wo er sein Hauptwerk "Über die Dreieinigkeit" verfasste. Fünf Jahre später konnte er zurückkehren und für die Einheit der Christen weiterwirken. Aus dem gemeinsamen Leben des Hilarius mit seinen Mitbrüdern entstanden die ersten klösterlichen Gemeinschaften Galliens. Er gilt auch als der erste Hymnendichter der lateinischen Kirche. Hilarius betonte die Vereinbarkeit von Glaube und Vernunft und er verband die östliche und die westliche Theologie miteinander. 1851 wurde er zum Kirchenlehrer erhoben; sein Gedenktag ist am 13. Januar.

I

Irenäus von Lyon (um 135–um 200)

Irenäus von Lyon gilt als Begründer der systematischen Theologie. In seinen Werken machte er besonders die Einheit Gottes stark. Er verteidigte die Kirche in ihrer Universalität und Einigkeit gegen von Abweichung und Zersplitterung geprägte Irrlehren, insbesondere die Gnosis. Bis heute ist die Theologie der orthodoxen Kirchen stark von den Ideen des Irenäus geprägt. Er soll um 135 in Smyrna in Kleinasien, dem heutigen Izmir in der Türkei, geboren worden sein und war der Überlieferung nach der zweite Bischof von Lugdunum, dem heutigen Lyon in Frankreich, wo er um 200 wohl einen Märtyrertod starb. Papst Franziskus ernannte ihn 2022 zum Kirchenlehrer und würdigte ihn als "Doctor unitatis", "Lehrer der Einheit". Gedenktag: 28. Juni.

Isidor von Sevilla (um 560-636)

Sevillas Bischof Isidor sorgte in der Zeit nach der Völkerwanderung für eine Zusammenstellung des im Westen noch vorhandenen Wissens aus der Antike. Er stammte aus einer vornehmen Familie Spaniens und wurde nach dem Tod des Vaters von seinem älteren Bruder Leander erzogen, dem späteren Erzbischof von Sevilla. Nach dessen Tod übernahm Isidor im Jahr 600 die Leitung der Erzdiözese. Er errichtete Schulen, an denen Bibliotheken und Schreibstuben angegliedert wurden, und mühte sich um eine gute Ausbildung des Klerus. Im Jahre 1722 wurde er zum Kirchenlehrer erhoben. Heute gilt er als Schutzpatron des Internets, auch wenn er dazu nicht formal ernannt wurde. Gedenktag: 4. April.

Das Wandfresko "Die Anbetung der Monstranz" von Raffael.
Bild: ©picture alliance / Arco Images/F. Schneider

Das Wandfresko "Die Anbetung der Monstranz" von Raffael zeigt einen theologischen Disput, an dem auch einige Kirchenlehrer beteiligt sind, darunter Gregor der Große, Hieronymus, Ambrosius und Augustinus und Thomas von Aquin.

J

Johannes von Avila (1499/1500-1569)

Johannes von Avila war ein spanischer Prediger und Autor bedeutender theologischer Schriften, die das Altarsakrament, den Zölibat und die christliche Erziehung thematisierten. Als Volksmissionar in Andalusien eingesetzt, sprach er bei seinen Predigten deutlich Missstände in der Kirche an, was ihm 1531 eine Anklage durch die Inquisition einbrachte; 1533 wurde er jedoch freigesprochen. Später gründete er in Spanien insgesamt 15 Priesterseminare und Studienhäuser. Mit bedeutenden Zeitgenossen wie Teresa von Avila, Johannes von Gott und Ignatius von Loyola stand er im regen brieflichen Austausch. Wegen seines großen missionarischen Erfolges in Südspanien gab man ihm später den Beinamen "Apostel von Andalusien". 2012 wurde Johannes von Papst Benedikt XVI. zum Kirchenlehrer erhoben. Sein Gedenktag ist der 10. Mai.

Johannes Bonaventura (1221-1274)

Der heilige Johannes Bonaventura war einer der bedeutendsten Theologen des Mittelalters und Ordensgeneral der Franziskaner. Er stammte aus der Nähe von Viterbo. Als schwer krankes Kind wurde er von Franz von Assisi geheilt und trat mit 25 Jahren selbst in den Franziskanerorden ein. Er wurde eine einflussreiche Persönlichkeit, Bischof und schließlich Kardinal. Er starb nach kurzer und schwerer Krankheit am 15. Juli 1274 während des II. Konzils von Lyon. Bonaventura ist neben Thomas von Aquin der bedeutendste Theologe der Scholastik, in seiner Denkweise und Lehre dem heiligen Augustinus von Hippo verwandt. Nach seiner Auffassung soll die Theologie zur Mystik, zur religiösen Erfahrung, hinführen. 1482 heilig gesprochen, wurde er 1588 von Sixtus V. zum Kirchenlehrer erhoben. Gedenktag: 15. Juli.

Johannes Chrysostomus (ca. 350-407)

Johannes aus Antiochia war einer der vier großen Kirchenväter des Ostens. Mit 19 Jahren empfing er die Taufe und ließ sich 386 zum Priester weihen. Bald wurde er durch seine Predigten berühmt, die geradezu einen politischen Machtfaktor darstellten und ihm den Beinamen "Chrysostomus" (Goldmund) einbrachten. 397 wurde er als Patriarch nach Konstantinopel geholt. Er lebte weiterhin einfach wie ein Mönch, predigte, erklärte die Heilige Schrift, sorgte für die Armen und die Kranken. Wegen seiner Kritik am Luxusleben der Kaiserin Eudoxia musste er zweimal in die Verbannung, wo er letztlich auch starb. Ob Abhandlungen, Predigten oder Briefe: Von keinem Kirchenvater sind so viele theologische Werke erhalten. Darin betonte Johannes vor allem die praktische Frömmigkeit anstelle einer unfruchtbaren, rein dogmatischen Rechtgläubigkeit. Sein Gedenktag ist der 13. September.

Bild: ©KNA

Johannes vom Kreuz

Johannes vom Kreuz (1542-1591)

Johannes vom Kreuz ist einer der großen spanischen Mystiker des 16. Jahrhunderts. Er stammt aus Fontivera in der Provinz Avila.  1563 trat er in das Karmelitenkloster im spanischen Medina del Campo ein, studierte dann Philosophie und Theologie in Salamanca. Nicht lange nach seiner Priesterweihe begegnete er 1568 Theresa von Avila und arbeitete mit ihr für die Reform des Karmel, da beiden die Laxheit missfiel. Die Reformarbeit trugen Johannes Haft und Misshandlungen ein. In dieser Situation wurde ihm die Reform zu einem Kreuzweg, an dem er heranreifte. Seine geistlichen Schriften gehören zur großen Literatur. Er wurde 1726 heilig gesprochen und 1926 zum Kirchenlehrer erhoben. Gedenktag: 14. Dezember.

Johannes von Damaskus (ca. 650-754)

Johannes von Damaskus war ein bedeutender Theologe, Priester und Mönch aus Syrien. Er gilt als der letzte der Kirchenväter. Als junger Mann genoss Johannes eine Ausbildung zum Dichter und Schriftsteller und war später politisch am Hof des Kalifen in Damaskus tätig. Wegen zunehmender christenfeindlicher Tendenzen ging er jedoch um 700 nach Jerusalem, wo er in das Kloster Mar Saba eintrat und Priester wurde. Johannes verfasste eine Reihe bedeutender theologischer Werke, die die überlieferte kirchliche Dogmatik gegen Häresien verteidigten. Doch auch wichtige liturgische und hagiographische Schriften stammen aus seiner Feder. Im sogenannten Bilderstreit verteidigte er die Ikonenverehrung als rechtmäßige kirchliche Praxis. Johannes wurde 1890 zum Kirchenlehrer ernannt. Die Kirche gedenkt seiner am 4. Dezember.

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Katharina von Siena (1347 - 1380) war eine italienische Mystikerin und Kirchenlehrerin. Seit 1999 ist die Mitpatronin Europas.
Bild: ©KNA

Katharina von Siena (1347 - 1380) war eine italienische Mystikerin und Kirchenlehrerin. Seit 1999 ist die Mitpatronin Europas.

K

Katharina von Siena (1347-1380)

Die heilige Katharina von Siena war eine Mystikerin, Papstberaterin und geweihte Jungfrau. Sie wurde 1347 als das 24. Kind eines Wollfärbers in Siena geboren. Sie widersetzte sich dem Wunsch ihrer Eltern, mit 12 Jahren verheiratet zu werden und trat mit 16 Jahren dem Dritten Orden der Dominikaner bei, nachdem sie bereits als Kind mystische Erlebnisse hatte. Sie lebte in harter Buße, diente den Armen und Kranken. Katharina bemühte sich um den Frieden unter ihren Mitbürgern und um die Erneuerung des religiösen Lebens. Nach einer weiteren Vision Christi begann sie, öffentlich Stellung zu religiösen und politischen Fragen zu beziehen und wurde eine gefragte Ratgeberin. Ihr ist die Rückkehr der Päpste aus Avignon nach Rom zuzuschreiben. Auf Wunsch von Papst Urban VI. zog sie nach Rom, wo sie mit 33 Jahren schwer krank starb. Ihre theologisch sehr dichten Texte führten dazu, dass sie 1970 zur Kirchenlehrerin erhoben wurde. Gedenktag: 29. April.

Kyrill von Alexandrien (um 375/80-444)

Kyrill ist ein Kirchenvater des vierten Jahrhunderts. Nach guter Ausbildung wurde er 412 als Nachfolger seines Onkels Theophil Bischof von Alexandrien. In zahlreichen Schriften wandte er sich zunächst gegen die Irrlehre des Arianismus, der die Gottheit Jesu leugnete, und dann besonders gegen die des Nestorius, der die Gottesmutterschaft Mariens negierte. Kyrill verteidigte die Einheit der göttlichen und menschlichen Natur in Christus, weshalb Maria der Titel "Gottesgebärerin" zukomme. Der gelehrte und kämpferische Patriarch von Alexandrien starb am 27. Juni 444. Im Jahr 1882 wurde er zum Kirchenlehrer erhoben. Gedenktag: 27. Juni.

Kyrill von Jerusalem (315-386)

Kyrill (oder Cyrill) war im vierten Jahrhundert Bischof in Jerusalem und wurde 1882 zum Kirchenlehrer erhoben. Seit 348 Bischof seiner Heimatstadt, wurde er in den Auseinandersetzungen um die Lehre von der wahren Gottheit Christi dreimal von den Arianern abgesetzt und in die Verbannung geschickt. 381 nahm er am dritten Konzil in Konstantinopel teil. Berühmt sind seine 24 Unterweisungen, die er um 348 in der Heilig-Grab-Kirche gehalten hat, davon 19 in der Fastenzeit für die Taufbewerber und fünf in der Osterwoche für die Neugetauften. Sie vermitteln ein eindrucksvolles Bild des christlichen Lebens und der Liturgie jener Zeit. Gedenktag: 18. März.

Bild: ©Renáta Sedmáková/Fotolia.com

Leo I. (um 400-461), auch Leo der Große, war Bischof von Rom und kann als erster wirklicher Papst als Leiter der gesamten abendländischen Kirche genannt werden.

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Laurentius von Brindisi (1559-1619)

Laurentius war in der Zeit der Katholischen Reform ein bedeutender Theologe und Prediger. Der erste Kapuziner im deutschen Sprachgebiet war von 1602 bis 1605 Generaloberer seines Ordens. Er führte den Orden in Österreich, Bayern, Böhmen und Ungarn ein. Durch seine Schriften und Predigten förderte er die Reform der Kirche nach dem Konzil von Trient (1545-1563). Als Seelsorger begleitete er die Soldaten des Habsburgerreichs gegen die anrückenden Türken. Als Friedensvermittler starb er am 22. Juli 1619 auf einer Vermittlungsreise in Lissabon. Er wurde 1881 heiliggesprochen und 1959 zum Kirchenlehrer ernannt. Der "Doctor apostolicus" wird als Patron der Bibliothekare verehrt. Gedenktag: 21. Juli.

Leo der Große (400-461)

Leo I. ist einer der vier großen westlichen Kirchenväter und war der bedeutendste römische Bischof des 5. Jahrhunderts. Er verteidigte die Lehre der katholischen Kirche, insbesondere des Konzils von Chalzedon (451), auch indem er die Irrlehrer bekämpfte. Die Briefe und Predigten, die von Leo erhalten sind, erweisen ihn als großen Theologen und als Meister der Sprache, aber auch als Mann von einer tiefen, von Liebe erfüllten Frömmigkeit. Berühmt ist sein "dogmatischer Brief" an Bischof Flavian von Konstantinopel. Gedenktag: 10. November.

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Therese von Liseux ist eine der bekanntesten Heiligen der katholischen Kirche.
Bild: ©KNA

Therese von Liseux ist eine der bekanntesten Heiligen der katholischen Kirche.

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Petrus Canisius (1521-1597)

Petrus Canisius war der erste deutsche Jesuit und einer der führenden Köpfe der katholischen Reform in Deutschland. Er stammte aus Nimwegen, das damals auf dem Gebiet des Bistums Köln lag, wo er auch studierte. 1543 trat er dem neu gegründeten Jesuitenorden bei, dessen erster deutscher Ordensprovinzial er ab 1556 wurde. Canisius war ein gesuchter Prediger, verfasste Katechismen und nahm als Theologe auf dem Reformkonzil von Trient teil. Er trug maßgeblich zur Erneuerung des kirchlichen Lebens in der katholischen Kirche in Deutschland, Österreich, Böhmen und der Schweiz nach der Reformation bei. Dabei behandelte er seine Gegner mit großem Respekt; allerdings war er auch ein Verfechter der Hexenverfolgung. 1925 wurde er von Papst Pius XI. heilig gesprochen und zum Kirchenlehrer erhoben. Gedenktag: 27. April.

Petrus Chrysologus (um 380-450/51)

Petrus wurde wegen seiner Rednergabe "Chrysologus" ("Goldredner") genannt: Er soll nie länger als 15 Minuten gepredigt haben; mehr als 150 Predigten sind erhalten. Petrus stammte aus Classis bei Ravenna und wurde vor 431 Bischof von Ravenna, der damaligen Residenzstadt des Weströmischen Reichs. Er hatte gute Beziehungen zur Kaiserin Galla Placida und war mit Papst Leo dem Großen befreundet. Begraben ist Petrus Chrysologus im Dom zu Imola. 1729 wurde er zum Kirchenlehrer erhoben. Gedenktag: 30. Juli.

Petrus Damiani (1007-1072)

Petrus Damiani, Benediktiner und Bischof, war einer der einflussreichsten Geistlichen des 11. Jahrhunderts. Nach einer schweren Jugend wurde er Lehrer und Priester in seiner Heimatstadt Ravenna. 1035 trat er in das Benediktinerkloster Fonte Avellana ein, wo er acht Jahr später Prior wurde. Er organisierte die verschiedenen Einsiedlervereinigungen neu und suchte ihnen Rückhalt an einem Kloster zu schaffen. 1057 wurde er von Papst Stephan IX. zum Bischof und Kardinal von Ostia erhoben. Petrus Damiani schrieb und predigte scharf gegen Missstände in der Kirche wie die Abhängigkeit vom Staat und die Käuflichkeit kirchlicher Ämter. Trotzdem war er für eine Zusammenarbeit von Kaiser und Papst, da Reformen nur so Erfolg haben konnten. 1829 wurde er zum Kirchenlehrer erhoben. Gedenktag: 21. Februar.

R

Robert Bellarmin (1542-1631)

Robert Bellarmin war ein italienischer Jesuit, Theologe und Kardinal. Bereits mit 18 Jahren trat er dem Jesuitenorden bei und erwarb sich früh den Ruf eines ausgezeichneten Theologen. 1576 wurde er Professor für Apologetik am Collegium Romanum, der heutigen Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom. 1599 wurde er ins Kardinalskollegium aufgenommen und als Erzbischof von Capua eingesetzt. Theologisch tat er sich vor allem als Verfechter des römischen Katholizismus gegen die Reformation hervor. Sein mehrbändiges Hauptwerk "Dispute über die Kontroversen des christlichen Glaubens" wurde zu einer der wichtigsten Verteidigungsschriften der römischen Kirche. Darin betonte Bellarmin insbesondere auch den päpstlichen Führungsanspruch. 1931 wurde er zum Kirchenlehrer erhoben. Sein Gedenktag ist der 17. September.

Bild: ©picture-alliance/akg-images

Der heilige Thomas von Aquin (1225-1274) auf einem Gemälde, das Sandro Botticelli (1444/45-1510) zugeschrieben wird. Thomas war Dominikaner, Philosoph und ist ein Kirchenlehrer.

T

Teresa von Avila (1515-1582)

Unter dem Namen Teresa Sanchez de Cepeda y Ahumada kennen sie die wenigsten. Als Teresa von Avila ist sie berühmt. Die große Reformerin trat 1535 im Alter von 20 Jahren in den Karmel von Avila in Spanien ein und gab sich intensiv dem Gebet und strenger Buße hin. Erst nach über 26 Jahren im Kloster wurde ihr durch mystische Erfahrungen der Auftrag der Reform des Ordens zuteil. 1560 legte sie das Gelübde ab, stets das Vollkommenere zu tun. Mit Johannes vom Kreuz, der den männlichen Zweig der Karmeliten erneuerte, gründete Teresa von 1562 bis 1578 mehrere Reformklöster. Berühmt wurde sie durch ihre geistlichen Schriften, etwa der "Seelenburg", in der sie ihre mystischen Erlebnisse niederschrieb. 1970 wurde sie als erste Frau zur Kirchenlehrerin ernannt. Gedenktag: 15. Oktober. 

Therese von Lisieux (1873-1897)

Therese von Lisieux, mit Ordensnamen Theresia vom Kinde Jesu, ist die dritte Frau überhaupt, die zur Kirchenlehrerin erhoben wurde. Sie trat mit 15 Jahren in den Karmel von Lisieux in der Normandie ein. Nach ihrer eigenen Überzeugung musste sich ihre Christusliebe in der Kreuzesnachfolge verwirklichen. Die Bibel wurde mehr und mehr ihre einzige Lektüre; innere Prüfungen und körperliche Krankheit waren ihr Alltag. In kleinen Gesten des alltäglichen Lebens wollte sie ihre Hingabe an Gott und die Mitmenschen verwirklichen; den "kleinen Weg" der Liebe nannte sie das. Ihre innere Welt hat sie in ihrem Buch "Geschichte einer Seele" erläutert; hinzukommen die von ihrer Priorin gesammelten, überlieferten "Worte" der Therese von Lisieux. Papst Johannes Paul II. erhob sie 1997 zur Kirchenlehrerin. Ihr Gedenktag ist der 1. Oktober.

Thomas von Aquin (1225-1274)

Der heilige Thomas von Aquin (1225-1274), auch "Doctor Angelicus" genannt, ist der bedeutendste Vertreter der Scholastik und beeinflusst die Theologie bis heute. Sein Hauptwerk ist die "Summa theologiae", die philosophische und theologische Synthese der Lehren des griechischen Philosophen Aristoteles und des Kirchenvaters Augustinus. Trotz seiner allgemein anerkannten außergewöhnlichen Intelligenz blieb Thomas zeitlebens bescheiden und freundlich. Er kam mit fünf Jahren zur Erziehung in das nahe Kloster Monte Cassino, studierte dann in Neapel und wurde Dominikaner. In Köln war er bis 1252 Schüler Alberts des Großen, dann Lehrer in Paris. 1260 wurde er nach Italien zurückgerufen, von 1269-72 war er wieder in Paris. Er starb am 7. März 1274 auf der Reise zum zweiten Konzil von Lyon. 1567 wurde er in den Rang eines Kirchenlehrers erhoben; sein Gedenktag ist der 28. Januar.

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Von Agathe Lukassek, Tobias Glenz, Thomas Jansen, Felix Neumann

Dieser Artikel erschien bereits am 14.01.2018 auf katholisch.de und wurde nun erneut veröffentlicht.