Zeitung: Corona-Ausbruch im Priesterseminar der Piusbruderschaft
Im Priesterseminar der traditionalistischen Piusbruderschaft im bayerischen Zaitzkofen hat es laut einem Zeitungsbericht einen Corona-Ausbruch gegeben. 30 Personen hätten sich mit dem Virus infiziert, sagte der Bürgermeister der Oberpfälzer Marktgemeinde Schierling der "Mittelbayerischen Zeitung". Schon in der vergangenen Woche waren die Zahlen in der Gemeinde laut dem Bericht drastisch gestiegen.
Im Seminar der Priesterbruderschaft leben derzeit 56 Menschen: 7 Priester und 36 Priesteramtskandidaten aus mehreren Ländern sowie 13 weitere Personen, darunter 3 Ordensschwestern. Zuletzt hatten elf neue Seminaristen und ein Bruderpostulant ihr Studienjahr im Priesterseminar Zaitzkofen begonnen.
Die traditionalistische Priesterbruderschaft Sankt Pius X. (FSSPX) wurde 1969 vom französischen Erzbischof Marcel Lefebvre (1905-1991) gegründet. Sie lehnt Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) ab. Anfangs kirchlich anerkannt, entzog Rom der Gemeinschaft 1975 die kirchenrechtliche Zulassung. Indem Lefebvre 1988 ohne päpstliche Zustimmung vier Priester seiner Bruderschaft zu Bischöfen weihte, zogen sich alle fünf die Exkommunikation zu. Papst Benedikt XVI. (2005-2013) ließ 2007 die "Alte Messe" allgemein wieder zu und erfüllte damit eine Bedingung der Bruderschaft für die Aufnahme offizieller Gespräche. 2009 hob er als weitere Versöhnungsgeste die Exkommunikation der Bischöfe der Piusbruderschaft auf. In der Folge gab es im Vatikan mehrere Gesprächsrunden. Ab 2012 kam der Prozess ins Stocken. (tmg/KNA)