Söder will mehr Weihnachtspredigten denn je im Internet hören
Nachdem in Bayern sämtliche Christmetten nach 21 Uhr der Ausgangssperre zum Opfer fallen, weicht auch Ministerpräsident Markus Söder (CSU) auf das Internet aus. Er wolle so viele Predigten wie noch nie online verfolgen, sagte er im Interview der "Augsburger Allgemeinen" (Freitag). Bereits an Ostern habe er sich mehrere Predigten im Internet angehört; das habe ihn "unglaublich" bereichert. Von seiner Familie verlange er das aber nicht.
Auf die wichtigen Dinge konzentrieren
Söder appellierte an die Menschen, sich zu Weihnachten auf die wichtigen Dinge zu konzentrieren. Es gehe nicht um die teuersten Geschenke oder das teuerste Essen; "vielleicht könnten wir vielmehr Gemeinsamkeit, Familie und Gesundheit wertschätzen". Zugleich verriet Söder, vor dem Lockdown nicht mehr zum Friseur gegangen zu sein: "Ich halte es aus zu warten."
Im Freistaat gilt coronabedingt von 21 bis 5 Uhr eine Ausgangssperre. Bis zu dieser Woche hatte es geheißen, Besucher von Christmetten sollten davon ausgenommen sein. Dann beschloss die Staatsregierung, dass auch Gottesdienstbesucher bis 21 Uhr wieder daheim sein sollten. Christmetten, die normalerweise um 22 Uhr oder später beginnen, dürfen somit zumindest mit Besuchern nicht stattfinden. Eine von den katholischen Bischöfen Bayerns erbetene Ausnahmeregelung für den 24. Dezember wird es nicht geben. Kritik an der bayerischen Entscheidung gab es von Augsburgs Bischof Bertram Meier und seinem Weihbischof Florian Wörner.
Söder hatte am Donnerstag das Gelten der Ausgangssperre auch am späten Heiligabend verteidigt. "Ich hätte es nicht richtig gefunden, für die Familien keine Ausnahme zu machen, aber für die Kirchen", sagte er der "Augsburger Allgemeinen". Dabei gehe es auch darum, die Ausgangssperre an Weihnachten kontrollieren zu können, wenn wegen der Gottesdienste viele Menschen auf den Straßen unterwegs gewesen wären. (tmg/KNA)