Ungewöhnliches Projekt der Citypastoral

Bei einer Kugel Eis: Erzbistum Berlin will über den Glauben sprechen

Veröffentlicht am 04.08.2021 um 13:26 Uhr – Lesedauer: 

Berlin ‐ "Wenn unser Glaube eine Eissorte wäre – wie würde er schmecken?": Unter diesem Leitmotiv verteilt das Erzbistum Berlin in den kommenden zwei Wochen kostenlos Eis an Passanten. Am Mittwoch erläuterte das Erzbistum das Ziel der ungewöhnlichen Aktion.

  • Teilen:

Ungewöhnliches Projekt der Citypastoral im Erzbistum Berlin: In den kommenden zwei Wochen verteilt die Erzdiözese in Berlin, Potsdam und auf Rügen an einem "Eistruck" kostenlos Eis an Passanten, wie die Pastoralreferentin Carla Böhnstedt am Mittwoch in Berlin mitteilte. Dabei wolle man mit den Menschen ins Gespräch kommen und gemeinsam herausfinden, "wie der Glaube schmeckt und wie er schmecken sollte".

"In Ostdeutschland gehören 80 Prozent der Bevölkerung keiner Religionsgemeinschaft an. Inmitten vielfältiger Lebenseinstellungen ist der Glaube zu einer persönlichen Entscheidung jedes Einzelnen geworden", erläuterte Böhnstedt den Hintergrund der Aktion. Deshalb treibe sie die Frage um, welchen Stellenwert der Glaube in der säkularisierten Welt habe und wie die Kirche ihre christliche Hoffnungsbotschaft zeitgemäß und ansprechend verkünden müsse, damit sie eine Relevanz für die Menschen und deren Alltag habe. "Dabei können wir als Kirche viel von unserem Umfeld lernen", so die Theologin.

Auch Erzbischof Koch verteilt Eis

Für das Projekt wurden laut Böhnstedt in Zusammenarbeit mit dem Berliner Eissalon "Süße Sünde" besondere Bio-Eissorten entwickelt, die es so nur am dem "Eistruck" geben soll. Das Besondere dabei: Die Passanten können keine klassischen Eissorten wie Vanille oder Schokolade bestellen, sondern müssen sich für eine "Grundzutat" ihres persönlichen Glaubens entscheiden. Dabei haben sie nach Angaben der Theologin unter anderem die Wahl zwischen Sorten wie "Wagemut", "Trostgold" und "Aroma Amor". Wer eine entsprechende Kugel erhält, muss die Zutaten dann selbst herausfinden. Hinter dem Projekt stehe die Frage: "Wenn unser Glaube eine Eissorte wäre – wie würde er schmecken?" Es gehe darum herauszufinden, was den Glauben wesentlich ausmache und welche Grundzutat auf keinen Fall fehlen dürfe.

Im Rahmen des Projekts wird laut Böhnstedt auch Erzbischof Heiner Koch Eis verteilen. Der Oberhirte werde am 12. August von 14. bis 16 Uhr an dem "Eistruck" beim Berliner Palais Populaire (Unter den Linden 5) stehen. Das Projekt selbst wird nach Angaben des Erzbistums vom Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken und dem Hamburger Verein "Andere Zeiten" gefördert. (stz)

Infos zum "Eistruck"

Weitere Informationen zu dem Projekt sowie die genauen Standorte und Zeiten des "Eistrucks" finden Sie auf der Internetseite des Erzbistums Berlin.