Kortmann hatte mangelnde Gesprächsbereitschaft des Vatikan kritisiert

Synodaler Weg: Nuntiatur weist Kritik von ZdK-Vizepräsidentin zurück

Veröffentlicht am 12.10.2021 um 15:40 Uhr – Lesedauer: 

Berlin ‐ Nach der Kritik von ZdK-Vizepräsidentin Karin Kortmann, dem Vatikan mangle es mit Blick auf den Synodalen Weg an Gesprächsbereitschaft, hat sich am Dienstag die Apostolische Nuntiatur zu Wort gemeldet. Gegenüber katholisch.de wies die diplomatische Vertretung des Papstes die Vorwürfe Kortmanns zurück.

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Die Apostolische Nuntiatur hat den Vorwurf der Vizepräsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Karin Kortmann, der Vatikan zeige mit Blick auf den Synodalen Weg der katholischen Kirche in Deutschland mangelnde Gesprächsbereitschaft, zurückgewiesen. Nuntius Nikola Eterovic sei während der jüngsten Synodalversammlung des kirchlichen Reformprozesses in Frankfurt am Main "von Anfang an und bis zum Ende anwesend" gewesen, erklärte ein Vertreter der Nuntiatur am Dienstag auf Anfrage von katholisch.de in Berlin. Vor Ort habe der Nuntius "die Möglichkeiten zum Gespräch genutzt und seine Bereitschaft zum Dialog ist unbestreitbar".

Kortmann hatte dem Vatikan am Montag vorgeworfen, die von Vertretern des Synodalen Wegs mehrfach geäußerte Bitte um ein Gespräch mit Papst Franziskus oder Vertretern seiner Kurie bisher nie aufgegriffen zu haben. Wörtlich ergänzte sie: "Der Nuntius sitzt bei uns bei den Synodalversammlungen hörend dabei, gibt keine Wortmeldung ab. Ein dialogisches Prinzip ist etwas anderes." Ähnlich hatte sich Kortmann bereits zum Abschluss der Synodalversammlung Anfang Oktober geäußert. An den Nuntius gerichtet hatte sie damals gesagt, dass es sehr hilfreich sei, wenn es "endlich" ein Gesprächsangebot aus Rom gäbe, "auf das wir doch schon so lange warten". Die Koffer der Synodalen seien gepackt und man wolle gerne auch mit dem Nuntius zusammen nach Rom fliegen, so die ZdK-Vizepräsidentin.

Der Vertreter der Nuntiatur betonte am Dienstag gegenüber katholisch.de, "dass zur Synodalität auch das aufmerksame und achtsame Zuhören gehört, wie der Heilige Vater Franziskus immer wieder nachdrücklich betont". Mit Blick auf die ZdK-Vizepräsidentin ergänzte er: "Wer Dialog als Verantwortliche für den Synodalen Weg einfordert, sollte auch für deren Möglichkeit sorgen." Der Nuntius sei auf Beschluss der Verantwortlichen des Reformprozesses lediglich Beobachter und habe damit in der Synodalversammlung weder Sitz noch Stimme. "Ein dialogisches Prinzip ist also tatsächlich etwas anderes", so der Vertreter der Nuntiatur. (stz)