Franziskus sollte das Engagement der deutschen Laien mehr wertschätzen
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Kommunikative Katastrophen kommen nicht von selbst. Sie bahnen sich an, setzen sich zusammen aus vielerlei kleinen und großen Unachtsamkeiten und Missverständnissen. So war es am Ende der Synode der deutschen Bistümer von 1971 bis 1975 in Würzburg. Deren gute Resultate schlummern zum Teil bis heute unbeantwortet in vatikanischen Schubladen.
Und heute? Papst Franziskus fremdelt unübersehbar mit den deutschen Laien und ihrem Engagement im synodalen Prozess. Dass es die Laien und ihr Zentralkomitee der deutschen Katholiken waren, die 2018 großherzig den Bischöfen die Hand zum Synodalen Weg reichten, als die deutschen Oberhirten buchstäblich im Dreck saßen als Verantwortliche und Vertuscher von viel sexueller Gewalt im Klerus – das ist im päpstlichen Rom nur wenig wertgeschätzt, kaum bekannt.
Der Synodale Weg droht in Rom zu scheitern, wie ehedem die Würzburger Synode. Und was tun die deutschen Bischöfe? Nicht wenige unter ihnen legen ein gutes, überzeugendes Wort beim Papst ein für die deutschen Katholiken und ihren Reformprozess. Nur: Dies geschieht vertraulich, zumeist hinter schalldichten Türen. Ich fände es gut, wenn dies nicht bloß leise und nichtöffentlich geschehen würde. Ich würde mir ein kräftigeres, öffentliches Hinstehen deutscher Bischöfe für die deutschen Laien in Rom wünschen. Dabei geht es keinesfalls darum, Rom zu brüskieren.
Als jüngst die scheidende Bundeskanzlerin Angela Merkel und mit wenigen Tagen Abstand Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Papst besuchten – da fehlte der deutsche Bischofsvorsitzende Georg Bätzing. Weshalb kam er nicht mit und warb für die deutschen Katholiken und ihr aktuelles Großprojekt? So blieb es der Protestantin und dem Protestanten überlassen, für die Anliegen und für die aktuellen gesellschaftlichen Verdienste der deutschen Katholiken zu werben.
Der Autor
Thomas Seiterich ist Ständiger Mitarbeiter der Zeitschrift "Publik-Forum".Hinweis
Der Standpunkt spiegelt ausschließlich die Meinung der Autorin bzw. des Autors wider.