Italienischer Oberhirte sorgt mit Dekret für Aufsehen

Bischof: Ungeimpfte dürfen keine Kommunion austeilen

Veröffentlicht am 11.01.2022 um 11:40 Uhr – Lesedauer: 4 MINUTEN

Teano ‐ Die Infektionszahlen steigen nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen europäischen Ländern. Ein italienischer Bischof hat zur Bekämpfung der Pandemie nun zu einem harten Mittel gegriffen: Ungeimpfte dürfen keine Kommunion mehr austeilen.

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Der Bischof der westitalienischen Diözesen Teano-Calvi und Alife-Caiazzo, Giacomo Cirulli, hat Ungeimpften das Austeilen der Eucharistie verboten. Aufgrund des Verlaufs der Corona-Pandemie mit einer steigenden Zahl positiver Fälle in der Bevölkerung sei es "ungeimpften Priestern, Ordensleuten und Laien untersagt, den Gläubigen die Eucharistie zu spenden", heißt es in einem Dekret, über das verschiedene Medien berichteten. Zudem sollten die Hostien "auf dem Altar in den dafür vorgesehenen heiligen Gefäßen sorgfältig zugedeckt werden".

In seinem Dekret beruft sich Cirulli auf Papst Franziskus, der die Impfung als einen "Akt der Liebe" beschrieben hatte. Cirullis Dekret hat international für Aufsehen gesorgt. Der Bischof verteidigte seine Entscheidung am Montag: Sie "bekräftigt die Linie von Respekt und Lebensschutz, die in diesem historischen Moment die Entscheidungen jedes Einzelnen hinterfragt". Das Verbot der Kommunionausteilung sei eine nützliche Maßnahme, um der Verbreitung des Virus in der Bevölkerung entgegenzuwirken und vulnerable Gruppen sowie diejenigen zu schützen, die sich nicht impfen lassen können.

In Cirullis Diözesen gibt es zudem seit vergangenem Wochenende keine katechetischen oder pastoralen Präsenzveranstaltungen mehr. Damit sei er nicht der einzige, so Cirulli. Er stehe damit auf dem gleichen Standpunkt wie die italienische Bischofskonferenz und die Impfkampagne des Papstes. (cph)