Berliner Polizei zählt 1.400 Delikte gegen Kirchen seit 2006
In Berlin kam es seit 2006 zu 1.392 Delikten gegen Kirchen und christliche Einrichtungen. Mit Abstand am häufigsten handelte es sich um Sachbeschädigung, wie aus einer am Dienstag vom Berliner Parlament veröffentlichten Polizei-Statistik hervorgeht.
Demnach waren im gleichen Zeitraum 64 Moscheen oder muslimische Einrichtungen und 39 Synagogen und jüdische Einrichtungen Gegenstand der Straftaten. Zu den aufgeführten Straftatbeständen gegen religiöse Einrichtungen zählen unter anderem auch Brandstiftung, Volksverhetzung, Störung der Religionsausübung sowie Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen.
Nur Bruchteil der Straftaten "politisch motiviert"
Die Zahlen sind Teil der Antwort des Berliner Senats auf eine kleine Anfrage des Abgeordneten Tommy Tabor (AfD). Dem Bericht zufolge weist die Statistik nur einen Bruchteil der begangenen Straftaten als "politisch motiviert" aus. Unter diese Kategorie fallen 83 der insgesamt 756 seit 2012 registrierten Straftaten gegen Kirchen und christliche Einrichtungen. Von ihnen erachtete die Polizei 41 Fälle als "rechts" motiviert. 19 Fälle fallen unter die Kategorie "links", 12 unter "nicht zuzuordnen", 7 unter "ausländische Ideologie" und 3 unter "religiöse Ideologie".
Im Vergleich zu den Kirchen war bei muslimischen und jüdischen Einrichtungen der Anteil der Straftaten höher, welche die Polizei der politisch motivierten Kriminalität zuordnete. Seit 2012 zählte die Polizei 36 politisch motivierte Delikte gegen jüdische Einrichtungen und 10 politisch motivierte Delikte gegen muslimische Einrichtungen. Auch hier dominiert jeweils die Motivation "rechts". (epd)