Videos zu Dämonen 90.000 Mal angesehen

Kampf gegen Okkultismus und Hexerei: Priester wird TikTok-Exorzist

Veröffentlicht am 28.10.2022 um 14:01 Uhr – Lesedauer: 

Washington ‐ Sollten Katholiken Halloween feiern? Wie sehen Dämonen aus? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich ein Exorzist aus den USA auf der Plattform TikTok. Das große Interesse an seinen Clips sieht der Priester als Chance für die Evangelisierung.

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"WitchTok" und "Folk Catholicism": Diese und weitere Schlagworte, die auf der Social-Media-Plattform TikTok von Nutzern verwendet werden, um sich über Zaubersprüche und Hexerei auszutauschen, sind dem Exorzisten Stephen Rossetti ein Dorn im Auge. Deshalb rief der 71-jährige Priester der Erzdiözese Washington in den USA vor einem Monat einen eigenen Kanal auf dem besonders bei Jugendlichen beliebten Video-Netzwerk ins Leben. In kurzen Clips erklärt der TikTok-Exorzist, warum Satan kein Menschenfreund ist und ob man als Katholik Halloween feiern sollte. Inzwischen hat Rossetti, der in seinem Erzbistum der leitende Teufelsaustreiber ist, auf der Plattform knapp 4.000 Follower und bekam fast 15.000 Likes.

Besonders Videos mit den Begriffen "Dämon" oder "Teufel" im Titel würden oft geklickt, sagte der Priester der US-Internetseite CNA (Donnerstag). So beschäftigen sich die beiden erfolgreichsten Videos Rossettis, die jeweils mehr als 90.000 Mal angesehen wurden, mit den Fragen, "wie Dämonen aussehen" und "ob Dämonen unsere Gedanken lesen" können. Weitere Clips thematisieren den Einfluss der Freimaurer, die "Gefahr von Flüchen" und das Fest der Erzengel.

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Mit seinem TikTok-Kanal möchte Rossetti ein im katholischen Glauben begründetes Gegengewicht zur unbedarften Beschäftigung mit Okkultismus und Magie auf der Plattform setzen: "Viele junge Menschen haben keine Verbindung zur Kirche, sie gehen nicht zur Kirche, sie sind nicht im Glauben unterwiesen – deshalb halten sie sich auf gefährlichem Gebiet auf", so der Exorzist. Er gibt sein Wissen über Dämonen und Besessenheit deshalb nicht nur auf TikTok, sondern auch bei Instagram (20.000 Follower) und Facebook (2.000 Follower) weiter.

Rossetti bezeichnet sich selbst als "Dinosaurier" auf dem Gebiet der Sozialen Netzwerke. Seine Videos nimmt er mit fachkundiger Hilfe eines Medienberaters auf. Zu Anfang habe er es einfach ausprobieren wollen und nicht gewusst, ob die Clips auf Zuspruch stoßen würden, so der Exorzist. "Aber wir haben herausgefunden, dass junge Menschen an dieser Art von Dingen interessiert sind, was uns die Chance gibt, mit dieser Gruppe in Verbindung zu bleiben und sie zu evangelisieren", so der Priester. Er veranstaltet zudem einmal im Monat Online-Treffen für Menschen, die ein spirituelles Leiden haben. Bei diesen Veranstaltungen würden Gebete um Heilung und Befreiung gesprochen. Beim vergangenen Gebet hätten 12.500 Menschen online teilgenommen, sagte Rossetti. (rom)