Warnung vor vatikanischer Intervention zu Laienbeteiligung bei Bischofswahl

ZdK-Präsidentin: Bischöfe müssen Synodalen Weg in Rom aktiv vertreten

Veröffentlicht am 17.11.2022 um 12:14 Uhr – Lesedauer: 

Berlin ‐ Bei künftigen Bischofswahlen sollen Laien nach Beschluss des Synodalen Wegs mit einbezogen werden. ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp warnt davor, dass Rom hier interveniert – und wendet sich direkt an die deutschen Bischöfe.

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Die deutschen Bischöfe müssen sich nach Willen des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) in Rom für den Synodalen Weg stark machen. Sie habe den Eindruck, dass "die zunehmende Synodalität der katholischen Kirche in Deutschland von vielen Klerikern in Deutschland, zumal von vielen Bischöfen, gut gefunden wird", sagte ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (Donnerstag). Dies gelte es beim derzeitigen Besuch der deutschen Bischöfe im Vatikan aktiv zu vertreten.

Zu den Forderungen gehört für das Laiengremium auch die Kandidatenfindung für die derzeit bischofslosen Erzdiözesen Paderborn und Bamberg; dort und bei künftigen Bischofswahlen sollten Laien mit einbezogen werden. "Eine kritische Intervention aus Rom gerade zu diesem Beschluss der Synodalversammlung wäre ein Zeichen dafür, dass die Beteiligung von Laien und Laiinnen schon im Keim erstickt werden soll", meint Stetter-Karp, die auch Präsidentin des Synodalen Wegs ist.

"Wichtiges Zeichen für zukunftsorientierte Synodalität"

Sie hoffe, dass die zuständigen Gremien der Bistümer vor ihren Bischofswahlen nochmals die Laiengremien anhören. Dass sie eine Wahlempfehlung aussprechen könnten, wäre "ein wichtiges Zeichen für zukunftsorientierte Synodalität", das der Kirche gut anstünde, so die ZdK-Präsidentin.

Die deutschen Bischöfe sind in dieser Woche turnusmäßig zu ihrem Ad-limina-Besuch in Rom, um dem Papst und den Vatikanbehörden über die Lage in ihren Bistümern zu berichten. Ein großes Thema dürften auch die Reformgespräche des Synodalen Wegs sein; diese werden in Teilen der römischen Kurie kritisch beobachtet.

Beim Synodalen Weg beraten Bischöfe und Laien seit 2019 über die Zukunft kirchlichen Lebens in Deutschland. Behandelt werden vor allem die Themen Sexualmoral, priesterliche Lebensform, Macht und Gewaltenteilung sowie die Rolle von Frauen. (tmg/KNA)