Sportmediziner des spanischen Fußballclubs wurde angefragt

Atlético-Vereinsarzt hilft Papst bei Knieproblemen: "Bin optimistisch"

Veröffentlicht am 22.11.2022 um 12:04 Uhr – Lesedauer: 

Madrid ‐ Papst Franziskus hat seit längerem Knieprobleme. Um sie zu lindern, baut er auch auf den Rat von José María Villalón – Vereinsarzt des spanischen Fußballclubs Atlético Madrid. Dieser erzählte nun, wie es mit seinem prominenten Patienten läuft.

  • Teilen:

Um seine Knieprobleme zu lindern, baut Papst Franziskus auch auf den Rat des Vereinsarztes des spanischen Fußballclubs Atlético Madrid. Der renommierte Sportmediziner José María Villalón sagte am Wochenende in einem Interview mit dem spanischen Radiosender "Cope", dass er zu einer Gruppe von Fachleuten gehöre, die sowohl von der Spanischen Bischofskonferenz als auch von der Nuntiatur in Madrid gebeten worden seien, dem Papst zu helfen. "Wir haben das Handicap, dass er aufgrund seiner hohen Arbeitsbelastung kein normaler Patient ist", so der Mediziner. "Für den Papst mag es wegen seines komplizierten Zeitplans schwieriger sein, aber ich bin optimistisch, dass ihm geholfen werden kann."

Der Papst leidet laut Villalón an einem arthritischen Prozess, der mehrere Gelenke betreffe. "Manchmal beginnt er mit einem Gelenk mit Arthrose und andere Gelenke verschlechtern sich, weil sie überlastet sind." Man wolle dem Papst helfen, den Prozess zu verlangsamen und dadurch seine Mobilität zu verbessern. Bislang habe er den Papst einmal getroffen; er hoffe aber, dass er erneut kommen kann, betonte der Mediziner. Er berate aber die Ärzte, die den Pontifex täglich betreuen. Villalóns Club Atlético Madrid ist einer der erfolgreichsten Fußballvereine in Spanien. Zuletzt gewann er 2021 die spanische Meisterschaft.

Nett, aber "stur"

Grundsätzlich sei der Papst ein sehr netter Patient: Es gehe ihm sehr gut, er sei ein sehr angenehmer, umgänglicher, freundlicher Mensch – "und er mag Fußball", so Villalón. Franziskus sei aber gleichzeitig "sehr stur in dem Sinne, dass es chirurgische Vorschläge gibt, die er nicht will". Man müsse ihm konservative Behandlungsmethoden anbieten, um ihn zum Einlenken zu bewegen. Er mache deutlich, "dass er nichts mit Operationen oder Prothesen zur Verbesserung seiner gesundheitlichen Probleme zu tun haben will".

Seit Anfang des Jahres hat Franziskus akute Knieprobleme. Bei öffentlichen Auftritten sitzt er seit Mai häufig im Rollstuhl oder benutzt Gehhilfen. Eine Knie-Operation komme in seinem Fall nicht infrage, hatte der Papst mehrfach betont: Die Anästhesie bei seiner Darmoperation im vergangenen Jahr habe Spuren hinterlassen, die bis heute anhielten. Zuletzt klagte Franziskus auf dem Hinflug zu seinem Bahrain-Besuch über starke Knieschmerzen. (mal)