Kardinal Cupich: Liturgiereform zeigt Wirken des Heiligen Geistes
Für den Chicagoer Kardinal Blaise Cupich spiegelt die Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-65) den göttlichen Willen. "Die Wiederherstellung der Liturgie war das Ergebnis des Wirkens des Heiligen Geistes", schreibt Cupich am Montag in einem Gastbeitrag für das US-Jesuiten-Magazin "America". Bischöfe hätten die Pflicht, in Gemeinschaft mit dem Papst die Verbreitung der Liturgiereform zu fördern.
Es sei beim Konzil nicht darum gegangen, die Ideologie einer Person oder einer Gruppe in der Kirche zu implementieren. Es gebe also keinen Grund, Papst Franziskus etwa in seinem Motu proprio "Traditionis custodes" oder dem später von ihm gebilligten Schreiben "Rescriptum ex Audientia" etwas anderes zu unterstellen als den Willen, den Weisungen des Heiligen Geistes in Form der Lehren und Reformen des Konzils treu zu bleiben.
In diesen römischen Dokumenten fordere der Nachfolger Petri, "der der Garant für die Einheit der Kirche ist", die Bischöfe auf, alle Katholiken bei der Akzeptanz der Messbücher zu unterstützen. "Dass der Heilige Vater das 60 Jahre nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil tun muss, ist traurig, überrascht mich aber nicht", so Cupich. Er habe in seinen vielen Jahren als Priester und Bischof "Nester des Widerstands" gegen die Lehren und Reformen des Konzils erlebt. (cph)