Deutschland habe andere Richtung eingeschlagen als weltweiter synodaler Prozess

Hollerich kritisiert vom Synodalen Weg geforderte Gewaltenteilung

Veröffentlicht am 27.04.2023 um 11:59 Uhr – Lesedauer: 

Rom ‐ "Wir müssen uns als katholische Kirche gemeinsam auf den Weg machen und nicht sagen: 'Wir machen unser Ding, und dann seht mal zu, was ihr macht!'": Kardinal Hollerich übt Kritik am deutschen Synodalen Weg.

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Der Luxemburger Kardinal Jean-Claude Hollerich hat die vom deutschen Synodalen Weg geforderte Gewaltenteilung in der katholischen Kirche kritisiert. In einem Interview mit der Tageszeitung "Corriere della Sera" (Donnerstag online) sagte Hollerich, der Synodale Weg sei von Anfang an in eine andere Richtung gegangen als der weltweite synodale Prozess. In Deutschland habe man über die Aufteilung der Macht in der Kirche gesprochen. In der Kirche gehe es aber nicht um Macht, sondern um Dienstämter und um das Dienen.

"Wenn der Dienst sich in Macht verwandelt, haben wir ein Problem", betonte Hollerich. Die richtige Frage sei nicht, wie man die Macht teilen könne, sondern wie man es schaffe, zum Dienstamt und zum Dienen zurückzukehren. Weiter warf Hollerich dem Synodalen Weg vor, nicht genug an den gemeinsamen synodalen Prozess der Weltkirche gedacht zu haben. "Wir müssen uns als katholische Kirche gemeinsam auf den Weg machen und nicht sagen: 'Wir machen unser Ding, und dann seht mal zu, was ihr macht!'"

Mit Blick auf die im Oktober in Rom beginnende Weltbischofssynode kündigte Hollerich an, es werde dort nicht um Homosexualität und Frauenordination gehen, sondern um Gemeinschaft, Teilhabe und Mission. "Das ist das Thema der Synode, und das reicht auch", erklärte Hollerich. Der Luxemburger Erzbischof ist der vom Papst ernannte Generalrelator der Weltsynode und damit ihr Inhalte-Koordinator. (KNA)