ZdK-Sprecherin äußert sich zu Treffen

Zuversicht nach Besuch deutscher Bischöfe im Vatikan

Veröffentlicht am 27.07.2023 um 13:24 Uhr – Lesedauer: 

Berlin/Vatikanstadt ‐ Am Mittwoch kam es überraschend zu einem Treffen deutscher Bischöfe mit Spitzenvertretern im Vatikan. Thema: Reformideen aus Deutschland. Dazu nahm nun das Zentralkomitee der deutschen Katholiken Stellung.

  • Teilen:

Nach dem überraschenden Treffen deutscher Bischöfe mit Spitzenvertretern im Vatikan reagieren Befürworter von Reformen in der Kirche mit Zuversicht. Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken gehe davon aus, "dass die Delegation der Deutschen Bischofskonferenz deutlich machen konnte, wie sehr der Synodale Weg, der in Deutschland beschritten wurde, auf die Zukunft der Kirche ausgerichtet ist", sagte Sprecherin Britta Baas (Foto) am Donnerstag auf Anfrage in Berlin.

Das höchste repräsentative Gremium der katholischen Laien in Deutschland hatte den Synodalen Weg 2019 zusammen mit den Bischöfen gestartet. Zu den zentralen Themen gehörten die Rolle der Frau, die Verteilung von Macht und ein anderer Umgang mit sexuellen Minderheiten. Die Beratungen sollen künftig in einem Synodalen Rat fortgesetzt werden. Ein solches Vorhaben sieht der Vatikan kritisch: Die katholische Kirche in Deutschland sei nicht befugt, ein derartiges Leitungsorgan von Laien und Klerikern einzurichten.

Dieses Thema wurde bei dem Treffen im Vatikan, das am Mittwoch stattfand, offenbar ausgeklammert. Stattdessen ging es dem Vernehmen nach darum, wie sinnvolle Reformideen aus Deutschland so umgesetzt werden können, dass sie nicht mit verbindlichen Regeln der Weltkirche in Konflikt geraten. Die Begegnung sei "in einer positiven und konstruktiven Atmosphäre" verlaufen, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung. Darin stellten beide Seiten weitere Treffen in Aussicht.

Wer an dem Treffen teilnahm

An der Zusammenkunft nahmen seitens des Heiligen Stuhls die Leiter der Glaubensbehörde und der Bischofsbehörde, Kardinal Luis Ladaria und Erzbischof Robert Prevost, der Leiter der Ökumenebehörde, Kardinal Kurt Koch, und Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin teil. Weitere Teilnehmer waren die Erzbischöfe Filippo Iannone, der im Vatikan für die Auslegung von Gesetzestexten zuständig ist, und Vittorio Viola, Sekretär des Dikasteriums für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung.

Von Seiten der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) nahmen der Vorsitzende, Bischof Georg Bätzing, sowie die Bischöfe Stephan Ackermann, Michael Gerber, Bertram Meier und Franz-Josef Overbeck teil. Diese leiten in der Bischofskonferenz die Kommissionen für Liturgie, Geistliche Berufe, Weltkirche und Glauben. Ferner waren die Generalsekretärin der Bischofskonferenz, Beate Gilles, und Pressesprecher Matthias Kopp anwesend.

Bätzing, Meier und Overbeck werden die deutschen Bischöfe auch bei der im Oktober anstehende Weltsynode in Rom vertreten. Der von Papst Franziskus angestoßene Prozess soll den Umgang und das Diskussionsklima in der Kirche verändern. Beobachter erwarten, dass bei dieser Gelegenheit auch Fragen zu konkreten Änderungen im kirchlichen Leben erörtert werden. (KNA)